Mittwoch, 14. März 2012

Unterschied zwischen Gesandter und Prophet


Gesandte und Propheten

Es gibt immer noch viele Unklarheiten, was die zwei Begriffe Gesandter und Prophet betrifft. Vielfach werden sie als Synonyme angeschaut. Dies ist jedoch nicht korrekt. Schauen wir uns die Ausdrücke im Koran genau an, dann sehen wir, dass sie verschieden sind. Folgender Vers sagt uns, dass das Prophetentum beendet ist:


033.040
"Muhammad ist nicht der Vater von einem eurer Männer, aber er ist der Gesandte Gottes und das Siegel der Propheten (Arabisch: Khatama-Nabiyina und Gott hat das Wissen über alle Dinge.“

Jedoch, durch die Kunst der Interpretation akzeptieren viele Muslime heute, dass auch das „Gesandtentum“ (Arabic: Rasalat) beendet sein soll. Es ist bemerkenswert, dass der Koran diese These nirgends unterstützt, sondern im Gegenteil auf etwas anderes hinweist..

Leider gab und gibt es immer wieder negative Publicity durch Behauptungen des Anspruches von Gesandtentum bei verschiedenen Sekten. Es gibt immer wieder Leute, welche behaupten, Inkarnationen von Gesandten zu sein oder neue Gesandten oder sogar Propheten, wenn sie selbst den Unterschied nicht genau wissen. Durch Unwissenheit und Fatalismus gibt es leider immer wieder Fälle,indenen solche Anführer hingerichtet, ermordet und sie und ihre Anhänger als Kafir- Ungläubige abgestempelt werden.
Dies geschieht vielfach durch den Umstand der Desinformation und des Unverständnisses der Ausdrücke Gesandter und Prophet.
Durch diesen Artikel wollen wir versuchen, ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen, um zukünftige Exekutionen zu verhindern.

(1) Allgemeine Definiton eines Gesandten

Ein Gesandter ist jemand,der betraut wird, eine Nachricht zu überbringen
  • Der König sandte einen Gesandten zu Prophet Joseph ins Gefängnis.
  • Prophet Salomon sandte den Hudhudvogel als Gesandten zur Königin von Saba
  • Gott sendet Gesandten von den Menschen um zu warnen
  • Gott sandte Engel zu Maria, um ihr die frohe Nachricht eines Kindes zu überbringen
  • Gott sandte Engel zu Abraham mit derselben Nachricht
  • Gott sandte Engel zu Lot, um ihn zu warnen

012:050
So sagte der König: Bring ihn zurück zu mir. Doch als der Gesandte zu ihm kam, sagte er (Joseph): Gehe zurück zu deinem Herrn und frage ihn: Was ist hinsichtlich der Sache mit den Frauen, die sich in die Hände schnitten? Denn mein Herr ist sicherlich gut Informiert über ihre Sache."

Zu beachten: Der Überbringer dieser Nachricht, der zu Joseph geschickt wurde, ist mit „Rasul“ Gesandter bezeichnet.
Gesandte können Menschen, Ginn, Engel oder Tiere sein


Menschliche Gesandte: essen von den guten Dingen
zu beachten der Plural des Wortes Gesandter. „Rasulu“ im folgenden Vers. Dies ist nicht einfach eine Referenz nur für Prophet Muhammad. Die Erwähnung des Essens und Trinkens zeigt klar, dass all jene, welche beschäftigt waren, die Botschaft zu überbringen, mit Gesandte bezeichnet werden.

023:051
"O Gesandte! (Arabic: rusulu – plural).Esst von den guten Dingen und tut Gutes. Wahrlich, ich weiss, was ihr tut. "

So wird der Ausdruck Rasul in einem breiteren Verständnis gebraucht, als dass es von den allgemeinen Muslimen angenommen wird.



(2) Gesandte Rasul und Propheten Nabi sind nicht dieselben Dinge

022:052
Wir sandten niemals einen Gesandten oder Propheten vor Dir, ausser, wenn er etwas wünschte, Satan etwas in seinen Wunsch einstreute. Aber Gott wird alles, was Satan einstreut, auslöschen und seine Zeichen bestätigen: Weil Gott voller Wissen und Weisheit ist.

Die Muslime akzeptieren meistens die Lehre, dass ein Gesandter eine neue Botschaft bringt und ein Prophet jene bestätigt. In ihren Augen hätte also ein Gesandter die höhere Position als ein Prophet. Sie sagen weiter, dass ein Gesandter immer ein Prophet sein könne, ein Prophet doch nicht immer ein Gesandter.(da er keine neue Schrift bringe.) Diese Position vertritt beispielsweise der Gelehrte Ibn Kathir und die meisten muslimischen Gelehrten.

Wenn wir jedoch den Koran studieren, kommen wir genau zum gegenteiligen Schluss. Ein Gesandter ist nicht obligatorisch ein Prophet und ein Prophet hat die grössere Verantwortung, da er eine neue Schrift verkünden muss. Ein Gesandter jedoch wird danach gesandt, um diese Botschaft zu bestätigen. Ich möchte den Leser bitten, den Argumenten bis zum Ende des Artikels zu folgen, damit die verschiedenen Themenbereiche, wie sie im Koran dargelegt sind, gezeigt werden können.


(3) Propheten bekamen ein Buch (Schrift), Weisheit und Gerechtigkeit (Autorität)

Zu beachten hier der kleine Unterschied zwischen „Hukma“ und „Hikma“ in Arabisch, welche mit Gerechtigkeit respektive Weisheit übersetzt werden. Der Koran wurde ohne Hilfszeichen offenbart, es war ursprünglich eine reine Konsonantenschrift. Das Wort Hukma oder Hikma, welches entweder Gerechtigkeit oder Weisheit bezeichnet, wird ohne Zeichen genau gleich geschrieben, h-k-m-tMarbuta (die Femininendung). So können die zwei Ausdrücke immer beide als gegeben angesehen werden- Für mich bestätigt dies ein weiteres Mal die vollkommene Schönheit und Weisheit des Korans!
Ich habe die Worte in der allgemein bekannten Übersetzung weitergegeben – jedoch zur Erinnerung: Weisheit konnte ursprünglich auch Gerechtigkeit und umgekehrt bedeutet haben. Welche Übersetzung Gott gemeint hat in welchem Fall, oder ob das Wort immer beide Bedeutungen beinhaltet, kann ich nicht beurteilen, jedoch in meinem Verständnis beinhaltet es beides: die Gerechtigkeit, die ja viel mit Weisheit zu tun hat und die Weisheit, die ohne Gerechtigkeit auch nicht weise wäre....

006.089
"Dies waren die Männer, welchen wir das Buch (Arabisch: Kitaba), und Gerechtigkeit (Arabisch: Hukma), und Prophetentum (Arabisch: Nabuwa) gegeben haben: wenn jene sie ableugnen, so senden wir sie zu Leuten, welche sie nicht ableugnen."


002.213 (Teil)
"Die Menschheit war eine Gemeinschaft und Gott sandte zu ihnen Propheten, als Verkünder guter Neuigkeiten und als Warner und offenbarte mit ihnen die Schrift (Arabisch: Kitaba) in Wahrheit, dass damit gerichtet werde zwischen den Menschen über das , was sie uneinig waren..."

003.079 (Teil)
“Es ist nich möglich für einen Menschen, dem Gott die Schrift und die Gerechtigkeit (Arabisch: Hukma) und das Prophetentum gegeben hat, dass sie nachher zu den Menschen sagen: Seid Diener von mir anstelle Gottes ...“

003:081
"Und als Gott einen Bund schloss durch die Propheten: Sicherlich , was ich euch an Buch und Weisheit (Arabisch: Hikma) gegeben habe, dann wird ein Gesandter kommen zu euch, um zu bestätigen, was mit euch ist, ihr müsst ihm glauben und ihm helfen. Er sagte: Nehmt ihr meinen Vertrag an und akzeptiert ihn? Sie sagten: wir nehmen an. Er sagte: dann bezeugt, und ich bin auch einer, der dies mit euch bezeugt.

Es ist absolut klar von den obengenannten Versen, dass Propheten gesandt werden mit Schrift (Kitab), Weisheit (Hikma) und Gerechtigkeit (Hukma).


(4) Das Prophetentum ist zu Ende. Es gibt keine göttlichen Offenbarungen mehr.

033.040
"Muhammad ist nicht der Vater von einem eurer Männer, aber er ist ein Gesandter Gottes und das Siegel der Propheten(Arabic: Khatama Nabiyina). Und Gott hat das Wissen von allen Dingen.“

Zu beachten hier ist das Wort 'Khaatam(a)', welches in Arabisch ein Siegel bezeichnet. (besser erklärt ein Objekt, welches als Siegel oder Signet benutzt wurde, dies auf einem Brief oder Buch. Dies zusammen mit einem Umschlag, um etwas zu beschützen, sichern und impliziert auch das Erreichen eines Endes.
Dieser Ausdruck ist noch ausdrucksvoller, wenn wir ihn im Licht der Gesandtenschaft von Muhammad verstehen, er wurde gesandt um die letzte Botschaft Gottes zu übermitteln. Hier sehen wir eine klare und schöne Übereinstimmung des Signets oder Siegels, um ein Buch zu kennzeichnen oder einen Stempel, um die Vollständigkeit anzuzeigen – In Deutsch gibt es die Redewendung: Etwas seinen Stempel aufdrücken. Dieser Zusammenhang darf nicht einfach übersehen oder extra übergangen werden.

Es ist in dieser Verantwortung als Nabi (jemand der eine offenbarte Schrift lehrt) dass dieses gesetzte Siegel einen Sinn ergibt: ein Siegel bei einem Gesandten macht keinen Sinn, da er keine Offenbarungsschrift erhält.
Das Anbringen eines Siegels im Prophetentum negiert gleichzeitig die Möglichkeit einer neuen göttlichen Offenbarung.




(5) Fortsetzung von Gesandten /Rusuls

007:035
"O ihr Kinder Adams, wenn immer zu euch Gesandte von euch kommen, die euch meine Zeichen verlesen, dann werden diejenigen, welche rechtschaffen handeln und sich verbessern, keine Angst haben, noch sollen sie Kummer haben."

Es gibt keinerlei Hinweise in diesem Vers für eine Unterbrechung der Gesandtenschaft. Dieser Vers ist an alle Kinder Adams gerichtet (beinhaltet auch dich und mich) und bestätigt die Kontinuität der Gesandten.

Was auch signifikant ist in diesem Beispiel: Der Ausdruck „Oh ihr Kinder Adams“ (Arabisch: Ya Bani Adama) wurde im Koran immer gebraucht, um generationenunabhängige Rechtleitung für die gesamte Menschheit zu beschreiben. Diese Rechtleitung ist nicht nur für frühere Generationen, sondern auch für die Generation Muhammads und genauso für die noch kommenden Generationen.

007:026
'O Kinder Adams. Wir haben euch Kleider herabgesandt, um eure Scham zu bedecken und als Schmuck und das Kleid der Gottesfurcht ist das beste. Dies ist das Wort (die Kommunikation) Gottes, damit sie achtsam sein sollen.

007:027
'O Kinder Adams. Lasst nicht zu, dass Satan euch in Schwierigkeiten stürzt, wie er eure Eltern vom Garten vertrieben hat, indem er ihnen ihre Kleidung weggenommen hat, damit sich ihre Schlechtigkeiten offenkundig wurden. Er sieht euch sicher, er und sein Clan von wo ihr ihn nicht sieht. Wahrlich, wir haben die Satane zu Beschützer für jene gemacht, die nicht glauben.

007:031
'O Kinder Adams. Legt euren Schmuck bei jeder Stätte der Anbetung und zu jeder Zeit, esst und trinkt, aber verschwendent nicht, weil Gott liebt keine Verschwender.

Das Kinder Adams richtet sich immer an die gesamte Menschheit zu allen Zeiten.

Bitte lest den folgenden Vers:

044.003-5“So sandten wir ihn hinunter in einer gesegneten Nacht. Wir haben ja immer gewarnt. Worin jegliche weise Verordnung klargemacht wird als eine Verordnung unserer Anwesenheit. Wir haben ja immer gesandt.“

Bitte beachte, dass Gott im Koran vielfach die Vergangenheitsform auch für Zukünftiges gebraucht. Bei Gott gibt es keine Zeit. Zeit existiert nur hier auch der Erde.
Also müssen wir wissen, dass „wir haben ja immer gewarnt „ auch heisst „wir werden immer warnen“ , gleich wie „wir werden ja immer senden.“


(6) Gottes Rechtleitung für alle Kinder Adams wird nicht aufhören

002:038
Wir sagten: Geht runter/weg, alle von euch, von hier. Aber wahrlich, wenn zu euch meine Rechtleitung kommt, und wer meiner Rechtleitung folgt, diese sollen keine Angst noch sollen sie Kummer haben”

020:123
Er sagte: Geht runter, beide von euch, einer von euch sei der Feind des anderen. Aber wenn dann zu euch meine Rechtleitung kommt, wer immer meiner Rechtleitung folgt, der wird nicht abirren noch traurig sein.

    (7) Zu jeder Nation kommt ein Gesandter
010:047
"Und für jede Nation gibt es einen Gesandten. Und wenn ihr Gesandter kommt (am Tage des Gerichtes) wird zwischen ihnen fair gerichtet und ihnen wird kein Unrecht angetan."

Im oberen Vers deutet nichts darauf hin, dass diese Aussage nur für vergangene Nationen gelten soll. (wie es uns viele Korankommentatoren in ihren Erklärungen weismachen wollen) Also müssen wir akzeptieren, dass jede neue Nation nach der Entsendung von Muhammad einen Gesandten geschickt bekommen hat. Ohne Zweifel sind viele Gesandte gekommen und schon wieder gegangen.

Wenn das traditionelle Argument akzeptiert wird, werden wir mit vielen unlogischen Dingen konfrontiert. Der traditionelle Muslim argumentiert, dass Gesandte Bücher erhalten hätten (zum Gegensatz was der Koran uns sagt). Wenn nun jede Nation oder Gemeinschaft einen Gesandten erhalten hat (wie wir in 19.47 und in 16.36 nachlesen können) dann stellt sich die berechtigte Frage, wo denn diese Schriften gebleiben sind? Dann müssten alle Nationen auch neue Schriften erhalten haben.
Dies ist ganz klar eine unmögliche Behauptung.

Wenn wir jedoch den Propheten verstehen, wie er im Koran dargestellt wird (dass er eine Schrift erhält) dann ist klar, dass das Prophetentum aufgehört hat, aber die Gesandten bis zum Ende der Zeit auf verschiedene Art und Weise die Menschheit warnen können.

(8) Für alle Völker oder Nationen wird es immer eine Rechtleitung geben

013:007
Und diejenigen, welche ableugnen, sagen: Warum ist kein Zeichen von seinem Herrn offenbart worden.? Du bist nur ein Warner (Arabisch – Mundhirin) und (es gibt) eine Rechtleitung (Arabisch: Hadin) für alle Völker (Arabisch: Qawmin).”

Dieser Vers kann auf zwei Arten interpretiert werden:
-Muhammad als Warner und Rechtleitung für alle Völker
-Muhammad als Warner und (es gibt) Rechtleitung für alle Völker
Traditionelle Muslime folgen nur der ersten Interpretation und verneinen kategorisch die Möglichkeit einer neuen Rechtleitung (mit der alten Schrift) für zukünftige Völker.
Die zweite Möglichkeit ist die logische nach der Aussage des Korans.
Dies stimmt überein mit dem folgenden Vers am Tage des Gerichts, wenn Gott jedes Volk über seinen speziellen Gesandten fragen wird. Wie schon vorher erwähnt ,ist es lächerlich anzunehmen, dass es keine neuen Völker oder Nationen nach dem Tode des letzten Propheten gegeben haben soll.

039:071
Und jene, welche ableugnen und in Scharen zur Hölle geführt werden, und sobald sie die Tore sehen werden, welche offenstehen und ihre Wächter zu ihnen sagen werden: Kamen nicht zu euch Gesandte von euch selbst, euch die Offenbarungen rezitierend von eurem Herrn und warnend vor der Zusammenkunft dieses Tages?


(9) Die Rolle eines Gesandten ist es gute Neuigkeiten zu geben und zu warnen (nicht immer eine neue Schrift zu verlesen)

006:048
Wir sandten die Gesandten nur, um gute Neuigkeiten zu geben und zu warnen: So sollen jene, die glauben und sich verbessern weder Angst haben noch traurig sein.

(10) Die Gesandten sprechen die Sprache der Völker

014.004
“Wir sandten keinen Gesandten ausser in der Sprache seines Volkes, um ihnen (Dinge) klarzumachen. Gott lässt diejenigen, die er will abirren und leitet recht, wem ihm gefällt, und er ist der Allmächtige der Weise.”

Mit so vielen neuen Sprachen, die sich seit dem Weggang des Propheten Muhammads entwickelt haben, vor annähernd 1400 Jahren, wäre es ein unsachmässige Behauptung zu sagen, dass keine neuen Gesandten gekommen seien, um die Völker in ihren (neuen) Sprachen an Gott zu erinnern.
Da Arabisch nicht die Hauptsprache der Welt ist - und es auch nie gewesen ist, ist es nicht korrekt anzunehmen, dass alle verschiedenen Völker eine klare Botschaft aus dem Koran entnehmen können. So waren und sind immer Gesandte nötig, um den verschiedenen Völkern die Botschaft (die echte Botschaft) des Korans näherzubringen und genau zu erklären. Dies war notwendig früher genauso wie in der heutigen Zeit.
Wie wir aus der Geschichte lernen wird eine Botschaft immer auch mit der Zeit verdreht, verwässert und es schleichen sich unwahre Dinge ein. Dies ist geschehen mit allen Schriften und auch beim Koran via die Zweitquellen. So ist das Argument der Traditionalisten schwach, die behaupten, dass keine neuen Erinnerer notwendig wären, weil die Botschaft in reiner Form vorliege. Dies ist eben nicht der Fall.

(11) Jene, welche helfen die Botschaft zu verbreiten, können auch „Gesandte“ genannt werden.

Wie wir schon am Anfang des Artikels gesehen haben, der Vers:

023:051
"O Gesandte! (Arabisch: rusulu - plural). Esst von den guten Dingen und tut Gutes. Wahrlich, ich weiss, was ihr tut."

Wenn wir diesen Vers zusammen mit dem Folgenden lesen, wird klar, dass dieser Vers an die Gemeinschaft des Propheten Muhammads gerichtet worden ist. So dass all jene, welche dem Propheten geholfen haben, die Botschaft zu verbreiten, auch als Gesandte bezeichnet werden konnten.

Die Gemeinschaft der Muslime als Umma bezeichnete die Gläubigen, die Muslime, die es zu allen Zeiten immer wieder geben wird. Die Gemeinschaft des Propheten war also die Gemeinschaft der Gläubigen - diese ist eine einzige Gemeinschaft in allen Zeiten- und für diese Gemeinschaft sandte Gott immer wieder Gesandte und wird auch immer wieder senden.

023.052
"Und wahrlich diese Gemeinschaft (Arabisch: ummatukum) von euch ist eine einzige Gemeinschaft, und ich bin euer Herr, so fürchtet mich.
Dieses Verständnis wird unterstützt durch andere Verse des Korans:

025.035-36
Wir sandten Moses das Buch und bestimmten mit ihm seinen Bruder Aaron als Helfer (Arabisch: waziran) und wir befahlen ihnen: Geht beide zu den Völkern, welche unsere Zeichen abgeleugnet haben. Und jene zerstörten wir vollständig.

Dies sehen wir auch mit Prophet Noah, der Hilfe und Unterstützung gehabt haben muss, da er erwähnt wird in Referenz mit Gesandten (Plural)

026.105
“Das Volk Noas leugnete die Gesandten ab

025:037
Und das Volk Noahs, als sie die Gesandten ableugneten, bestraften wir sie und machten sie zu einem Zeichen für die Menschheit und wir haben für alle Unrechthandelnden eine schlimme Bestrafung vorgesehen.

Siehe in allen folgenden Versen wird der Plural gebraucht:

026.123
Ad leugnete die Gesandten ab.
026.141
Thamud leugnete die Gesandten ab.
026.160
Das Volk Lots leugnete die Gesandten ab.
026.176
"Die Bewohner des Dickichts (Holzes) leugneten die Gesandten ab."

Wie wir sehen, scheinen es mehr als ein Gesandter zu sein, die zusammenarbeiten, um die „zentrale Figur“ zu unterstützen und die göttliche Botschaft den Gemeinschaften zu verbreiten. Dies sehen wir weiter in der Nennung des Plurals in Kapitel 36 – Yasin, als zwei Gesandte geschickt wurden, die danach mit einem dritten verstärkt worden sind. (36:14) Diese Verse zeigen, dass jeder, der hilft, die Botschaft Gottes zu verbreiten oder als Vermittler zusammen mit den bestimmten Gesandten fungiert, auch als ein „Gesandter“ bezeichnet werden kann.Wir sehen auch, dass falsche Führer nicht gewählt wurden und werden, um zu helfen (18:51)

(12) Gesandte werden Zeugen sein am Tage des Gerichts

Beide, Propheten und Zeugen werden erwähnt im folgenden Vers, als jene, die am Tage des Gerichts hervorgerufen werden, um die Gerechtigkeit zu bezeugen.

039:069
Und die Erde wird strahlen im Lichte ihres Herrn, und das Buch wird vorgelegt werden, und die Propheten und die Zeugen (Arabisch: Shuhadai) werden gerufen werden, und es wird zwischen ihnen gerichtet werden mit Gerechtigkeit und sie werden nicht Unrecht behandelt werden..

Bitte beachte den Ausdruck „Propheten“ wird als eine separate Kategorie bezeichnet ohne die besondere Nennung von „Gesandten“. Dazu nur Zeugen. Wenn Propheten nur dazu da wären, die Botschaft zu verbreiten(ohne eine neue Schrift) , d.h. Wenn sie nur die Aufgabe hätten, die bereits vorhandene Botschaft zu verbreiten oder zu korrigieren, dann ist es fraglich, weshalb Gott dann nicht die „Gesandten“ nennt, welche die Botschaft als erstes erhalten haben und Zeugen wären gegen ihre Leute?

Das Gegenargument, dass die Zeugen die Gesandten beinhalten ist sehr schwach, da ein Zeuge von jeglicher Art sein kann. Das könne ganz „normale“ Menschen sein oder auch die Haut oder die Lippen oder unsere Glieder, welche als Zeugen gegen uns oder für uns aussagen werden. Es wird schwierig zu akzeptieren, dass Gesandten Gottes ( als jene, die eine Schrift erhalten haben sollen, im Verständnis der Traditionalisten) unter dieser Gemeinschaft der buntgemischten Zeugen sein sollen.

Die traditionelle Position ist um Lichte des Korans abzulehnen.


(13) Gottes Bestimmung für die Gegenwart und die Zukunft



058.021
Gott hat bestimmt (Arabisch: Kataba l-lahu): "Ich und meine (Arabisch: Warusuli) werden siegen. Weil Gott voller Stärke ist und sein Wille geschehen wird.”

Dieser Vers wurde Prophet Muhammad offenbart und seiner direkten Hörerschaft (seine Gemeinschaft). Auch hier gebraucht Gott den Ausdruck „Gesandte“ Plural. Die Struktur des Verses ist auch interessant, da er sich nicht nur an die damalige Gemeinschaft richtete, sondern auch an die zukünftigen Gemeinschaften. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass das Gesandtentum in Zukunft aufhören würde.

(14) Gott sendet seinen Befehl zu irgend einem Diener

016.002
Er sendet die Engel hinab zusammen mit dem Geist seines Befehles zu wem von seinen Dienern er will: Warne die Menschheit, dass es keinen Gott gibt ausser mir und damit sie ihre Verpflichtungen gegenüber mir erfüllen.

040.015
Der Erhöher der Ränge, der Herr des Thrones. Er plaziert den Geist seines Befehles zu wem er will von seinen Dienern, um vor dem Tages der Zusammenkunft zu warnen.


    15. Propheten haben grössere Verantwortung und Autorität

008.067
“Es gehört sich nicht für einen Propheten, Kriegsgefangene zu haben, bevor nicht Ergebung eingekehrt ist im Land. Ihr schaut zu den temporären Gütern dieser Welt aber Gott schaut zum Jenseits, und Gott ist der Hocherhabene der Weise.”
Vom folgenden Vers ist klar, dass den Propheten Autorität gegeben wurde. Dies wurde auch schon weiter oben erwähnt.

006.089
"Dies sind die Männer ,denen wir das Buch Arabisch: Kitaba), gegeben haben, die Gerechtigkeit /Autorität zu richten (Arabisch: Hukma), und das Prophetentum.(Arabisch: Nabuwa) Wenn jene (ihr Volk) sie ablehnt, dann geben wir ihnen zur Aufgabe ein neues Volk, das nicht ableugnet."


003.079 (Teil)
“Es ist nicht erlaubt für einen Menschen, dem Gott die Schrift und die Gerechtigkeit und das Prophetentum gegeben hat, zur Menschheit zu sagen: Seid meine Diener anstelle Gottes...

Viele Muslime benutzen den folgenden Vers um zu beweisen, dass Gesandte grössere Verantwortung hätten als Propheten. Tatsächlich informiert uns der Vers jedoch, dass keine Nation zerstört werden wird, bevor nicht ein Warner zu ihnen geschickt worden ist. Diese Aussage hat nichts zu tun mit einer grösseren Verantwortung, sondern mit der Tatsache, dass Gott kein Volk bestraft zu dem kein Warner gekommen ist. Sonst wäre er wahrlich ungerecht.
Weiter wird kein Volk bestraft, bevor seine Leute nicht grosses Unrecht tun.

028.059
"Noch war dein Herr derjenige, der eine Nation vernichtete, bevor der nicht in seine Mitte ein Gesandter geschickt hatte, der ihnen unsere Verse verlas, noch werden wir eine Nation vernichten wenn nicht ihre Mitglieder grosse Schlechtigkeiten verüben."


(16 Was könnte ein neuer Gesandter möglicherweise bringen?

Keine Frage, zu wem oder in welcher Form auch eine Gesandtschaft Gottes kommen kann, eine Sache bleibt klar: es wird keine neue Offenbarungsschrift seitens Gott mehr geben, dies ist im Koran klar erwähnt. Das letzte Testament war der Koran und mit ihm endete das Prophetentum

Etwas in Zukunft zu verändern kann nur so passieren, dass an die echten Inhalte des Korans erinnert werden oder gewarnt wird vor dem letzten Tag. Dies stimmt auch mit dem Bund überein, den Gott mit allen Propheten geschlossen hat, indem ein Gesandter geschickt wird, nur um die existierende Schrift zu bestätigen.3:81

006.048
“Wir senden die Gesandten nur deshalb, um gute Neuigkeiten zu bringen und zu warnen: so dass jene, welche glauben und sich verbessern keine Angst zu haben brauchen.“
Vergleiche auch 39.71 und 7.35

Gottes echte Gesandte lehren die Verehrung Gottes ohne jegliche Partnerschaft oder Beigesellung. Sie halten auch ab von jeglicher Form der Götzenanbetung, die verschiedenste Formen annehmen kann. Auch das Verehren von Heiligen, Propheten und frommen Menschen gehört dazu.Sie lehren die Verse des Korans und überbringen die Botschaft, die sie enthält.
Gottes echte Gesandte fragen niemals um einen Lohn oder eine Gegenleistung. Ihr Lohn ist nur bei Gott.
Gottes echte Gesandte werden durch Zeichen Gottes unterstuetzt, dass es fuer die Menschen klar erkennbar ist ,ob sie echt sind oder nicht.
Gott hat niemals von seinen Dienern verlangt, sich jemandem zu ergeben und zu folgen, ohne nachzudenken. Auch nicht den Propheten oder Gesandten. Wir sollten immer die Möglichkeiten unseres Geistes unseres Intellekts zu Hilfe nehmen, um unterscheiden zu können über wahr und falsch. Das Limit um einem Propheten zu gehorchen wird bezeichnet mit ma’rufin’( bis zu dem Punkt was richtig und falsch ist und gerecht.


Schlussfolgerungen
  • Ein Gesandter und ein Prophet sind nicht dasselbe.
  • Ein Prophet erhält eine Schrift wogegen ein Gesandter meist diese nur bestätigt.
  • Gesandte können Helfer sein
  • Der traditionelle Glaube, dass Prophetentum und Gesandtschaft aufgehört haben sollen, ist nicht bestätigt vom Koran.
  • Kein Zweifel: Das Prophetentum hat aufgehört, die Gesandtschaft jedoch bleibt offen bis ans Ende der Zeit
  • Gängige Muslime sind zufrieden damit, Gott im täglichen Gebet um Führung zu bitten, wenn sie dann jedoch kommt, können sie sie nicht akzeptieren, da sie im Konflikt steht mit ihren angelernten Glaubensgrundsätzen.
  • Gott sendet klare Beweise und benutzt Menschen, diese zu überbringen
  • Gott wählt die Gesandten aus, die er für würdig befindet zu warnen und zwar zu allen Zeiten

Beten wir wirklich um Rechtleitung oder sind wir nur bereit die Wahrheit zu akzeptieren, wenn sie auf den Traditionen unserer Vorväter basiert?

Können wir die Wahrheit ertragen?


"Möge Gott uns helfen, die klare Rechtleitung zu akzeptieren, wenn sie zu uns kommt , unwichtig wie oder von wem sie überbracht wird. Unser Herr, gib uns die Kraft und den Mut die Wahrheit zu akzeptieren, was immer sie sein mag.“ Amen.

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