Mittwoch, 14. März 2012

Hat Abraham Hagar und Ismael wirklich in der Wüste ausgesetzt?

Im ganzen Koran finden wir nirgends den Namen von Hagar. Noch finden wir die
Geschichte, dass Abraham Ismael und seine Mutter in die Wüste geschickt
habe. Diese Geschichte finden wir nur in den Zweitquellen des Islams und in
der Bibel.

 Abraham Genesis 16.1-6:

1Abrams Frau Sarai blieb kinderlos. Sie hatte aber eine ägyptische
Sklavin*namens Hagar.2So sagte sie zu ihrem Mann: »Du siehst, der HERR hat
mir keine Kinder geschenkt. Aber vielleicht kann ich durch meine Sklavin zu
einem Sohn kommen.Ich überlasse sie dir.«Abram war einverstanden,3und
Sarai gab ihm die ägyptische Sklavin zur Frau. Er lebte damals schon zehn
Jahre im Land Kanaan*4Abram schlief mit Hagar und sie wurde schwanger. Als
sie merkte, dass sie ein Kind bekommen würde, begann sie auf ihre Herrin
herabzusehen.5Da sagte Sarai zu ihrem Mann: »Mir geschieht Unrecht, und du
trägst dafür die Verantwortung! Ich habe dir meine Sklavin überlassen. Seit sie
weiß, dass sie ein Kind bekommt, verachtet sie mich. Ich rufe den HERRN als
Richter an!«6Abram erwiderte: »Sie ist deine Sklavin. Mach mit ihr, was du für
richtig hältst!«
Sarai ließ daraufhin Hagar die niedrigsten Arbeiten verrichten; da lief sie
davon.7In der Wüste rastete Hagar bei dem Brunnen, der am Weg nach Schur
liegt. Da kam der Engel* des HERRN zu ihr8und fragte sie: »Hagar, Sklavin
Sarais! Woher kommst du? Wohin gehst du?«Ich bin meiner Herrin
davongelaufen«, antwortete sie.
9Da sagte der Engel: »Geh zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr unter!
10Der HERR wird dir so viele Nachkommen geben, dass sie nicht zu zählen
sind.11Du wirst einen Sohn gebären und ihn Ismaël (Gott hat gehört) nennen;
denn der HERR hat deinen Hilferuf gehört.12Ein Mensch wie ein Wildesel wird
er sein, im Streit mit allen und von allen bekämpft; seinen Brüdern setzt er sich
vors Gesicht.13 Hagar rief: »Habe ich wirklich den gesehen, der mich
anschaut?« Und sie gab dem HERRN, der mit ihr gesprochen hatte, den Namen
»Du bist der Gott, der mich anschaut«.14Darum nennt man jenen Brunnen
Beer-Lahai-Roi (Brunnen des Lebendigen, der mich anschaut). Er liegt zwischen
Kadesch und Bered.15Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte ihn
Ismaël.16Abram war damals 86 Jahre alt.


Was steht im Koran?

Obwohl der Koran diese Geschichte in keiner Weise unterstützt, wurde sie von
den Geschichtenerzählern in den Islam eingeschleust via der Ahadithe. Gott
sandte den Koran als Rechtleitung und als Furqan, um die Wahheit
unterscheiden zu können von der Falschheit, und die Menschen liessen sich
dazu herab, genau jene Falschheiten und Verleumdungen wieder als
Glaubensgrundsätze anzunehmen.


In Buchari, Ausgabe 4, Buch 55, Nummer 584 finden wir folgenden Hadith:

Ibn Abbas erzählte: Als Abraham Differenzen mit seiner Frau hatte (wegen ihrer
Eifersucht auf Hagar, der Mutter Ismaels), nahm er Ismael und seine Mutter
ging weg. Sie hatten einen Wassersack bei sich, mit ein wenig Wasser drin;
Ismaels Mutter trank üblicherweise aus diesem, damit ihre Milch sich vermehren
würde für ihr Kind. Als Abraham Mekka erreichte, setzte er sie unter einen Baum
und ging anschließend nach Hause. Ismaels Mutter folgte ihm und als sie Kada'
erreichten, rief sie ihm von hinten zu: 'O Abraham! Für wen verlässt du uns?' Er
antwortete: 'Für Allah('s Sache).' Sie sagte: 'Ich bin zufrieden, mit Allah zu sein.'
Sie ging zurück an ihren Platz und begann Wasser aus dem Wassersack zu
trinken und ihre Milch vermehrte sich für ihr Kind. Als das Wasser alle war,
sagte sie zu sich selber: 'Ich sollte besser gehen und schauen, dass ich
vielleicht jemanden sehe.' Sie stieg den Safa-Berg empor und schaute, in der
Hoffnung jemanden zu sehen, doch vergebens. Als sie runter zum Tal kam,
rannte sie bis sie den Marwa-Berg erreichte. Sie rannte (zwischen den beiden
Bergen) mehrere Male hin und her. Dann sagte sie zu sich selber: 'Ich sollte
besser gehen und nach dem Zustand des Kindes schauen.' Sie ging und fand
es im Zustand des Sterbens. Sie hielt es nicht aus, ihn sterben zu sehen und
sagte (zu sich selber): 'Wenn ich gehe und schaue, dann finde ich vielleicht
jemanden.' Sie ging und stieg den Safa-Berg empor und schaute für eine lange
Zeit, konnte aber niemanden finden. So vervollständigte sie sieben Runden (des
Rennens) zwischen Safa und Marwa.


So wissen wir, woher diese Geschichte mit Hagar und der Wüste kommen. Um
den weit verbreiteten Glauben an diese Geschichten zu untermauern, wird leider
auch oft der Koran hinzugezogen. Der folgende Koranvers wird oft zitiert, um zu
beweisen, dass Prophet Abraham sein Frau und sein Kind in ein unwirtliches
Land geschickt haben soll und sie dort alleingelassen haben soll:


014:037
"O unser Herr! Ich habe einige (Arabisch: min) meiner Nachkommen (Arabisch:
Dhuriyati)  auf deinen Befehl hin in einem Tal ohne Kultivation gelassen, bei
deinem geheiligten Haus, damit sie das reguläre Gebet verrichten, so fülle die
Herzen von einigen Menschen mit Liebe zu ihnen und speise sie mit Früchten,
so dass sie dankbar sein mögen."


Es ist ganz wichtig zu sehen, dass hier das Wörtchen Min -einige- gebraucht
wird. Das gibt uns einen Hinweis, dass es mehrere Leute seiner Nachkommen
waren im Gegensatz zur bekannten „Hagar- und- ihr- Baby- Erzählung.“
Der Leser wird erkennen dass:

(1) Das „einige“ ist nicht näher erklärt im Koran und wir wissen nicht, welchen
Teil von Prophet Abrahams Nachkommen damit gemeint ist.

(2) Zur Zeit des Gebetes in diesem Vers war das heilige Haus schon gebaut. So
war also Ismael zu jener Zeit älter, da er vorher seinem Vater assistierte und
helfen konnte, das Haus fertigzubauen. (2:127).

(3) Wenn wir die umliegenden Verse anschauen, um mehr Informationen zu
erhalten, lesen wir folgendes: (Bemerkung: 14.36 und 14.38 sind Gebete und
sind nicht aufgeführt, weil im Zusammenhang für dieses Themas nicht wichtig.
Bitte lesen sie selbst.)

014.035
"Und als Abraham sagte: Mein Herr! Mach dieses Gebiet sicher und beschütze
mich und meine Söhne/Kinder (Arabisch: Baniyya) davon, Götzen zu dienen. "

014:037
"O unser Herr! Ich habe einige (Arabisch: min) meiner Nachkommen (Arabisch:
Dhuriyati)  auf deinen Befehl hin in einem Tal ohne Kultivation gelassen, bei
deinem geheiligten Haus, damit sie das reguläre Gebet verrichten, so fülle die
Herzen von einigen Menschen mit Liebe zu ihnen und speise sie mit Früchten,
so dass sie dankbar sein mögen."

014:039
"Alles Lob gebührt Gott, der mir in meinem hohen Alter Ismael und Isaak
geschenkt hat. Ja, mein Herr ist wahrlich der Erhörer des Gebets."

Vers 14:37(hervorgehoben in rot): zwischen zwei Versen, in denen die
Nachkommen (Arabisch: Dhuriyati) Abrahams erwähnt werden.
Wir sehen jedoch im ersten Vers (14.35), dass der Plural „Baniyya“ Söhne genannt wird.

Baniyya wird übersetzt mit Söhnen und ist Maskulin Plural. Maskulin Plural in
Arabisch kann auch Weibliches beinhalten, so wäre eine bessere Übersetzung
des Ausdruckes: Kinder. (Söhne und Töchter) Die Leser sind sicher bekannt mit
dem Ausdruck „Bani Israel“, welche gleichermassen sich nicht nur auf Söhne
Israels bezieht, sondern Töchter miteinschliesst. Genauso der Audruck „Bani
Adam“, der auch Kinder (Söhne und Töchter Adams) bezeichnet.

Später, nämlich in Vers 14:39 sehen wir, dass beide, Ismael und Isaak speziell
erwähnt werden. So beinhaltet der Ausdruck „Nachkommenschaft“ in 14.37
auch die beiden Söhne. Das heisst, Ismael und Isaak sind ein Teil dieser
Nachkommenschaft von 14.35.

Arabische Nomen können drei Formen haben: Singular, Dual, Plural. „Ibn“ ist
Einzahl für Sohn, so ist das obengenannte „Bani“ Plural und steht für Söhne
(kann auch Töchter einschliessen). Die dritte Form, der Dual, der für zwei
Söhne steht, kann im folgenden Beispiel gesehen werden:

005:027 (Teil)
"Und erzähle ihnen die Geschichte der zwei Söhne(Arabisch: Ibnay) Adams"


Diese Form ist spezifisch nur für zwei Söhne gemeint. Es ist jedoch nicht die
Form, die gewählt wurde, um die Kinder Abrahams in Vers 14.35 zu
beschreiben!
Prophet Abraham war der Stammvater einiger Sippen und wenn wir auch sehen,
dass nur Ismael und Isaak bei Namen genannt werden, heisst das nicht, dass
er nicht noch andere Kinder haben konnte. Gleich wie die Erwähnung der zwei
Söhne Adams nicht meint, dass diese seine Einzigen gewesen seien. Ganz im
Gegenteil gibt uns das Wort Baiyyna in 14.35 die Information, dass Abraham
der Vater einiger Kinder gewesen sein muss.

Schlussfolgerungen:


Ausgehend vom Gebet in 14.37, waren beide Söhne schon geboren und werden
als Nachkommen bezeichnet .

Ismael war schon älter, da er mit seinem Vater das Haus fertigbauen konnte

ein Teil der Nachkommenschaft Abrahams wurde beim heiligen Haus
zurückgelassen um dort zu leben. Welcher Sohn, oder welcher Teil seiner

Nachkommenschaft ist nicht weiter erklärt im Koran.

Der Vers 14:37 beweist in keiner Weise, dass ein Kind und seine Mutter zu
einem unkultivierten Land geschickt wurden. Diese Geschichte kann nicht mit
dem Koran bewiesen oder bestätigt werden.

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