Dienstag, 18. Oktober 2011

Die Kopfbedeckung der Frau – die Streitfrage

Alle Leute wissen, dass die muslimischen Frauen ein Kopftuch tragen, genauso, wie es christliche Frauen noch ein Jahrhundert vorher getan haben und es Nonnen immer noch tun. Die Frage, die wir uns ernsthaft stellen müssen: Ist das Tragen einer Kopfbedeckung ein göttliches Gebot, ein Befehl, oder ist es kulturelle Tradition, die uns nicht mehr betrifft?

Ich bin, nach dem Studium des Korans auf die Sclussfolgerung gestossen, dass das Tuch eine Hilfe Gottes darstellt, es aber jeder Frau selbst überlassen ist, ob sie diese Hilfe benötigt und wünscht oder nicht. Da ich jedoch sehr neugierig bin und alles genau erforschen will, ging ich auf die Suche nach den Ursprüngen des Tuches, das die Welt bewegt:



Kopfbedeckung im Judentum

Aus dem Studium der Tora geht hervor, dass das Tragen eines Kopftuches eine Gewohnheit, eine altbekannte Tatsache war:

Die Frau von Isaak, Rebekka, trug einen Schleier (Genesis 24,65, Genesis 24, 51). Das sind nur zwei Beispiele, in denen das Tuch erwähnt wird. Wir finden auch einen Text der nennt sich „Haushaltung Gottes“, (Genesis 38, 14 und 36/37) wo ganz klar erklärt wird, dass und weshalb eine Frau sich bedecken müsse. Der Text kommt sehr frauenfeindlich daher, deshalb würde ich wagen zu behaupten, dass er sicher nicht original so überliefert wurde...
Im neuen Testament findet sich die berühmte Stelle im Korinther:




1. Korinther 11,2-16:

 «Ich erkenne es lobend an, dass ihr in allen Beziehungen meiner eingedenk seid und an den Weisungen festhaltet, wie ich sie euch gegeben habe. Ich möchte euch aber zu bedenken geben, dass das Haupt jedes Mannes Christus ist, das Haupt der Frau aber der Mann, und das Haupt Christi ist Gott. Jeder Mann, der beim Beten oder bei er baulichen Reden eine Kopfbedeckung trägt, entehrt sein Haupt; jede Frau dagegen, die mit unverhülltem Haupt betet oder erbauliche Reden hält, entehrt ihr Haupt; sie steht dann ja auf völlig gleicher Stufe mit einer geschorenen (Dirne). Denn wenn eine Frau sich nicht verschleiert, so mag sie sich auch scheren lassen; ist es aber für eine Frau schimpflich, sich das Haar abr schneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich verschleiern. Der Mann dagegen darf das Haupt nicht verhüllt haben, weil er Gottes Ebenbild und Abglanz ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. Der Mann stammt ja nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; auch ist der Mann ja nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. Deshalb muss die Frau ein Zeichen der Macht auf dem Haupte tragen um der Engel willen»



(Was wir bemerken, dass die Texte im Vergleich zum Zehnten und des Gebetes eher rar gesät sind. Ob es wirklich soooo wichtig ist? …)

Ich bin bei meinen Recherchen noch auf eine Interessante Tatsache gestossen, die mir wichtig erscheint. Das Kopftuch stammt ursprünglich weder aus dem Christen- noch Judentum, sondern es taucht erstmals bei den Sumerern (3000v.Chr.) auf. Ich zitiere aus einem Bericht, den ich so gefunden habe:
Im polytheistischen System der Religion der Sumerer war es eine heilige Ehre für willige Frauen, zu den Göttern in ihren Tempeln zu beten und zu danken, indem sie als Braut der Götter zu einer „öffentlichen Frau“ wurden. Damit man sie von anderen Beterinnen unterscheiden konnte, mussten sie ihren Kopf bedecken, viel später- erst ca. 1600 v. Chr. führte ein assyrischer König die Kopfbedeckung auch für verheiratete und verwitwete Frauen ein. So bekamen diese Frauen den gleichen Status wie die „öffentlichen Frauen“, (die legal Geschlechtsverkehr haben durften) Später übernahmen die Juden diese Tradition und danach die Muslime von den Juden“. Laut derselben Autorin (cig) stammt auch der Turban von den Sumerern.

Nach der Autorin war eine „öffentliche Frau“ eine hochgeehrte Frau, sie lehrte die unzivilisierten Menschen wie man spricht, isst und trinkt und anscheinend auch , wie man Geschlechtsverkehr haben muss., Sie wurde als weise Lehrerin angesehen. Ich kann mich mit der „Geschlechtsverkehr- These“ nicht anfreunden, da sie mir den Fakten zu widersprechen scheint:
  • eine Frau widmet sich ganz den Göttern, ist nur für jene da
  • wird angesehen als weise, hochgeehrte Lehrerin
  • in einem Staat, wo Jungfräulichkeit (nach ärchäologischen Fundstücken) ein hochgeschätztes Gut war, d.h. , geschlechtsverkehr ohne Heirat verpönt- wie sollten dann diese weisen Frauen Prostituierte gewesen sein`?
Ich komme vielleicht später noch darauf zurück. Es geht ja in erster Linie ums Kopftuch.



War das Kopftuch war eine göttliche Verordnung bis heute?

Wie Gott uns im Koran sagt, schickte er zu jedem Volk einen Gesandten, der dessen Sprache sprach und die Leute zu Gott aufruf und ihnen ein gutes Vorbild war solanger er unter ihnen weilte. Nach dem Tode des jeweiligen Gesandten, durch das Unverständnis der Menschen, sich einen Gott vorzstellen, wurde der Gott zu vielen Göttern gemacht, die personifiziert und Sternen, Planeten, Dingen zugeordnet wurden. Aus Monotheismus wurde Polytheismus. Ein Gott wurde zu Göttern.

Im Lichte dieser Annahme erscheint das Kopftuch im obenerwähnten Zusammenhang genau gleich wie heute. Vergleichen wir eine Nonne, welche ein Kopftuch trägt, und ihre Ordenstracht, um den Leuten zu signalisieren: ich bin verheiratet mit Gott, mit den Sumererfrauen: sie ist geehrt als Weise, mit ihrem Tuch und der Kleidung drückt sie genau dasselbe aus wie ihre Vorfahrin - nur jene diente nicht Gott, sondern Göttern. Die Botschaft wurde verfremdet und die Leute gingen in die Irre. Vielleicht liess Satan sie noch mehr abirren und machte sie tatsächlich zu geehrten Prostituierten...Gott weiss es.Ich möchte den Faden weiterspinnen und komme auf den assyrischen König , der das Kopftuch einführte für verheiratete und verwitwete Frauen, um ihnen einen geehrten Status zu geben. Das heisst, um den Status einer Ehefrau und Witwe zu erhöhen. Es ist die schönere Interpretation als jene, dass das Ziel dieser Kopftuchpflicht gewesen sei, sie zu outen als nicht jungfräulich - und Gott weiss die Wahrheit.

Die Juden übernahmen dies. Einfach so? Ich habe bis jetzt noch nicht viele Gesetze, welche die Juden befolgen, unter „einfach so“, abhaken können.
Ich weiss zu wenig um hier genau Auskunft geben zu können. So bleiben zwei Thesen:

  • entweder ist das Jüdische Kopftuch-Gebot für Verheiratete eine kulturelle Überlieferung und wurde später als göttlich abgesegnet oder
  • das Jüdische Kopftuch war von vornherein ein Gebot Gottes, welches zum Teil verändert und verfälscht wurde.

Der Text aus dem neuen Testament müssen wir natürlich auch so betrachten, genauso wie die Ahadithe, die uns zur Verfügung stehen - nicht authentisch und sehr unsicher: So kommen wir nicht weiter! Die Frage bleibt: göttlich oder kulturell?


Der Koran nun sagt was genau:

Sure 24, Vers 31

Und sprich zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham bewahren, ihren Schmuck nicht offen zeigen, mit Ausnahme dessen, was sonst sichtbar ist. Sie sollen ihren Schleier auf den Kleiderausschnitt schlagen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, es sei denn ihren Ehegatten, ihren Vätern, den Vätern ihrer Ehegatten, ihren Söhnen, den Söhnen ihrer Ehegatten, ihren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder und den Söhnen ihrer Schwestern, ihren Frauen, denen, die ihre rechte Hand besitzt, den männlichen Gefolgsleuten, die keinen Trieb mehr haben, den Kindern, die die Blöße der Frauen nicht beachten. Sie sollen ihre Füße nicht aneinander-schlagen, damit man gewahr wird, was für einen Schmuck sie verborgen tragen. Bekehrt euch allesamt zu Gott, ihr Gläubigen, auf dass es euch wohl ergehe.




Sure 24, Vers 60

Und für die unter den Frauen, die sich zur Ruhe gesetzt haben und nicht mehr zu heiraten hoffen, ist es kein Vergehen wenn sie ihre Kleider ablegen, ohne dass sie jedoch den Schmuck zur Schau stellen. Und besser wäre es für sie, dass sie sich dessen enthalten. Und Gott hört und weiß alles.

Sure 33, Vers 59



O Prophet, sag deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herunter ziehen. Das bewirkt eher, dass sie erkannt und dass sie nicht belästigt werden. Und Gott ist voller Vergebung und barmherzig.
 


  • Gott sagt nicht „Kopftuch“, er spricht von „Etwas das Bedeckt“
  • Gott spricht die gläubigen Frauen, Töchter an
  • Gott erklärt den Grund: damit sie erkannt und nicht belästigt werden.
  • Gott erklärt, dass ältere Frauen ihre Kleider ablegen dürfen
  • Gott spricht von Schmuck. Schmuck ,kann auch bedeuten: Schöne Kleider, Gefieder ,Prunk, Reize
  • Im Kontext hat dieser Schmuck klar etwas mit Sexualität zu tun
  • Gott erklärt, man solle das Tuch über die Brust schlagen

Ich behaupte, dass des die unwahrscheinliche Weisheit Gottes ist, dass er diese Verse so offen gelassen hat. Wir können sie entweder interpretieren als

  • Kopftuch (wie es zur Zeit der Offenbarung ganz klar Tradtion und bekannt war), dass neben den Haaren jetzt auch noch um den Hals und die Brust geschlagen wurde.
  • Ein Tuch, (ohne speziell auf die Zeit der Offenbarung anzuspielen), das vor allem dazu diente, die Brust zu bedecken, das heisst, den offenherzigen Ausschnitt

Die zweite Möglichkeit hat unlogische Fakten:
  • Den Grund den Gott angegeben hat: ein Tuch, nur über die Brust geschlagen, kann das als Unterscheidungsmerkmal dienen, gestern wie heute? (Da ja der Koran bis ans Ende der Zeiten gültig sein muss. Frage: Ein Tuch, welches den Busen bedeckt, als Schmuck – kann es in der heutigen Zeit als Merkmal zur Unterscheidung für Gottesfurcht und Frömmigkeit erkannt werden? Und das Tuch sollte ja gerade den Schmuck verdecken, nicht selbst zu Schmuck werden.
  • Den Umstand, dass sie nicht belästigt werden sollen durch das Tuch
  • Das Tuch ist nicht das Kleid oder die Bluse, es ist ein weiteres Stück Stoff, dass über den Kleiderauschnitt geworfen wird, es ist also nicht legitim, im Sinne, „da ist nur offenherziger Ausschnitt gemeint und dann nehme man ein kleines Tüchlein und knote es um den Hals“, ja das ist auch ein Tuch, aber um den Hals, nicht auf der Brust....
  • Wie soll denn so ein Tuch uns beschützen vor Anmache? Ist es nicht so, dass das Kopftuch- eigentlich- ein Signal darstellt, bei Musliminnen wie bei den Nonnen: Ich bin eine ehrenhafte Frau, kommt mir nicht zu nahe, für Anzüglichkeiten bin ich nicht zu haben! Ein Mädchen, welches als Teenager Kopftuch trägt, symbolisiert ganz klar: ich bin eine „Frau Gottes „, eine „ehrbare Frau“, ich halte mich an die Jungfräulichkeit. Das Kopftuch in seiner ursprünglichen Funktion ist genau das, was Gott sagt: ein wirksamer Schutz gegen Anmache und eine Hilfe für das Mädchen, sich nicht in Gefahr zu begeben, in Discos zu gehen etc. Welches Mädchen mit Tuch geht schon in eine Disco? Wenn sie das will, dann schleicht sie sich in eine dunkle Ecke und entfernt das Tuch- und schlingt es sich vielleicht um den Hals..
    .
  • Ich interpretiere Haare auch als ein Schmuck, ein wesentlicher sogar, wenn wir sehen, wie viel Mühe und Zeit und Geld die meisten Frauen für ihre Frisur und ihr Haarstyling ausgeben, warum all dies, wenn nicht, um sich zu verschönern?(Deckt sich mit dem Befehl der Abrasur, da so der Schmuck weg ist, und zwar aller...)
  • wenn ich dem Koran Rechnung trage als Furqan, dann stelle ich fest, dass er eben jene Falschaussage und Falschinterpretation, welche im Judentum verbreitet wurden, korrigiert:
  • Das Kopftuch ist nicht als „ich bin keine Jungfrau mehr“ Erkennung gemeint
  • Das Kopftuch soll nicht bedeuten, dass die Frau sich so- symbolisch- vor dem Manne verneigt, sich untergibt, da er die „Macht über ihr Haupt“ besitzt.
  • Das Kopftuch ist ein Schutz vor Anmache und eine Hilfe, nicht zu sündigen
  • Das Kopftuch ist gedacht für Mädchen und verheiratete Frauen, um zu signalisieren: Ich bin ehrbar.


Gegen das Kopftuch spricht, dass ganz klar die Brust betont wird im Zusammenhang mit sexuellen Reizen als Schmuck. (Füsse schlagen, damit die Brüste nicht wackeln, die Bediensteten, die keinen Trieb mehr haben und Kinder, die Älteren Frauen...)
Können die Haare in diesem Zusammenhang als Schmuck / sexueller Reiz betrachtet werden? Das kommt ganz auf die jeweilige Person an. Die Geister trennen sich bei dieser Frage, arabische Männer sagen ganz klar: selbstverständlich ist das Haar sexuell anregend. Europäische Männer sind so abgestumpft, dass sie das sicher nicht so sehen...Dann wären wir wieder bei den anerzogenen Stereotypen. Es scheint verzwickt, und keine klare Lösung in Sicht...

Aber weshalb sagt es denn Gott nicht direkt? Weshalb das Rätselraten, all diese Diskussionen, all diese Vorträge, all diese Publikationen, all dies wäre nicht, wenn es doch klar wäre....?

Antworten:

  • Gott besitzt das komplette Wissen und die Weisheit. Er hat es extra offen gelassen, um den Frauen die Möglichkeit zu lassen, für sich selber zu entscheiden. Wenn ich, wie es heute in einem europäischen Land leider der Fall ist, in Gefahr bin, wenn ich das Kopftuch trage, durch Rechtsextremismus, Fremdenhass, höhere Gewaltbereitschaft, dann ist es im Sinne des Koranverses, dass ich eine andere Lösung finde: ich lege es a, weil eine Unterscheidung zur breiten sexualisierten Masse mich in Gefahr bringen würde. Die Formulierung ist so vage, damit ich mich nicht versündige, wenn ich es aus Angst ablege...
    Gelobt sei Gott mir seiner Weisheit.
  • Es relativiert seine Wichtigkeit; es hängt nicht unser Seelenheil von einem Stück Stoff ab. Es kann eine Hilfe sein, es ist ein Zeichen, ein „Outen“ als Gläubige, eine freie Entscheidung. Wer will tue es, wer es nicht kann, lasse es. Besser eine tugendhafte Gläubige ohne Kopftuch als eine untugendhafte Lügnerin mit Kopftuch.(Dass das Kopftuch inzwischen eine politische Aussage erhalten hat und fast zum Kriegsgrund avanciert, lag sicher nicht in Gottes Absicht...)
  • Zäumt das Pferd nicht mit dem Schwanz auf, der Glaube möchte vom Äussseren ins Innere lenken, nicht umgekehrt.
  • Die Häufigkeit , mit der das Tuch im ganzen Text erwähnt wird, spricht für sich; im Vergleich zum Gebet oder der Zakat können wir es als winzig einstufen...
  • Der Koran ist klar und vollständig, das heisst ist er unklar formuliert, geschah das mit Absicht (vergleiche Strafrecht, „hackt die Hände ab“)

Meine Schlussfolgerung ist auch unter Bezugnahme neuer Fakten dieselbe geblieben:

Ich tendiere zu jener Seite, für die das Kopftuch eine gottgewollte Ordnung darstellt, als eine Hilfe für die Gläubigen gedacht, vor allem in den Jugendjahren, die so voller Liebestaumel, Melodrama, grosser Gefühle sind. Ich masse mir jedoch nicht an, über andere zu urteilen, wenn sie zu einem anderen Schluss gekommen sind. Vielleicht sind meine Interpretationen falsch und die andere Seite ist richtig...Ich gestehe, dass mein Herz vielleicht den Verstand verdeckt, wenn es um dieses Tuch geht, da ich es gern habe. Ich finde es praktisch, nützlich, sinnvoll und schön!! Ja, ja ,das gibt es.... (Ich verweise auf meine Frauen-Seite)

Körnchenpickerei - nein danke





Menschen gibt es viele, solche die an Gott glauben und solche, die nicht glauben. Innerhalb der zweiten Gruppe verstecken sich Irregeleitete, welche sich von Gott abgewandt und einem nicht erklärbaren, unfassbaren Zentrum der Macht zugewendet haben. Das Problem dieser Menschen besteht darin, dass sie sich das Göttliche nicht vorstellen konnten und deshalb durch ein Denkmuster ersetzt haben, welches ihnen hilft, diese unvorstellbare Macht in ein Kleid zu stecken. Da boten sich die Legenden, Mythen geradezu an: Ein strukturiertes Gesamtbild, einfache Regeln: Du betest zu allem was du siehst und nicht siehst, alle Dinge werden göttlich und erhalten eine Form, auf der Erde wie im Himmel. Der Verstand mit Bildern gefüttert, um dem Unerklärlichen Herr zu werden. Die Gläubigen dagegen versteiften sich auf ihre Überlieferungen, übernahmen Dinge, ohne zu denken, was der dritten Gruppe, die ihren logischen Verstand noch nicht eingebüsst hatte, grauste, so dass sie sich sich komplett abwandte.

Lesen wir den Koran genau, dann stossen wir genau auf zwei Punkte, welche uns warnen sollten vor unserem Dilemma, in welchem die moderne Gesellschaft heute steckt:
  • Iblis, Satan ist unser erster und letzter Feind
  • die Leute wurden erst uneinig, nachdem das Wissen zu ihnen kam!
Es sollte uns doch stutzig machen, dass seit den Anfängen der Menschheit, alle immer an dasselbe geglaubt haben. Wer könnte die Parallelen von den Epen der Babylonier zu der Bibel oder dem Koran verleugnen?
Die Ursubstanz ist dieselbe, zu vergleichen mit einem Bild: die Grundstruktur gegeben,unterscheiden sich die fertigen Bilder jedoch gewaltig .

Jeder hat sein Buch oder seine Religion, sein System. Schaffen wir die Systeme ab und erkennen die Menschen dahinter...das wäre die Lösung. Dies haben die modernen Satanisten genau erkannt, nur ihr Stolz (Die Sünde des Iblis) lässt nicht zu, dass sie einen Schöpfer akzeptieren können.( Dafür glauben sie an Satan, das ist dann nicht unlogisch...) Sie nennen sich Freidenker, ursprünglich als Protest gegen die christlichen Kirche. (was auf das fehlerhafte System zurückzuführen ist.) Wir sind alle angesprochen, weil unsere Systeme alle nicht in Ordnung sind.

Ich möchte alle Freidenker dazu aufrufen, genau hinzuschauen, nicht auf halbem Weg stehenzubleiben. An Gott zu glauben, ist nicht gleich einer Religion anzugehören. Ich bin auch keine Freundin der Kirchen oder religiöser Dogmas. Jedoch Gott zu leugnen, um dem Problem auszweichen und sich nicht mit den Fehlern der Systeme beschäftigen zu müssen, ist feige und zu einfach: Mit der „Kopf in den Sand-Theorie“ oder der „Umdrehtheorie“ (umgedrehtes Kreuz, umgedrehte Bibel, rückwärtsaufgesagte Gebete) ist es nicht getan. Akzeptieren wir Satan aber verleugnen Gott? ….

Gott existiert (wissenschaftlich bewiesen, die Bezeichnung ist unwichtig). Und wir haben eine göttliche Offenbarung, eine Wissensquelle, die unverändert geblieben ist, dies ist der Koran.(siehe Koran, Wunder nicht wegzudiskutieren). Der Koran als letzte aller Warnungen an die Menschheit. Kurz, nicht überladen, beschränkt aufs Wesentliche. Er wird al Furqan genannt, die Unterscheidungs(offenbarung), weshalb? Weil genau dies sein Ziel und Zweck ist. Wir haben die vielen Offenbarungen der Menschheit vom Altertum bis zur Tora, den Evangelien und als letzte in der Reihe der Koran. Wir sollten diese studieren, so weit als möglich. Wir sollten sie vergleichen mit der Unterscheidung, mit dem Siegel: dem Koran.
Denn, ist ein Glaubensinhalt zerstört oder verfälscht worden, ist dies korrigiert im Koran. Hier finden sich keine unlogischen Dogmas, die wir einfach glauben müssen- nein, wir sollten darüber nachdenken, um mit unserem Verstand die Wahrheit erkennen zu können. Bezeichnend, dass alle wissenschaftlichen Dinge, über welche Gott in kürzester Form spricht, verifizierbar sind , das wäre unmöglich wäre der Urheber nicht Gott selbst. Ich betone: unmöglich. Kein von Menschenhand geschriebenes Werk das 1400 Jahre alt ist, kann von sich behaupten, ohne Fehler zu sein, vor allem wenn es Naturphänomene erklärt.

Ich möchte nun versuchen, die Gemeinsamkeiten und Verfälschungen der drei montheistischen Religionen aufzuzeigen (die Verfälschung der ursprünglichen Offenbarungen habe ich in meinen anderen Artikeln schon angesprochen, siehe: wie der Unglauben in die Welt kam, Der Dajjal ist kein neuer Feind, Das Ende des Unglaubens), damit wir merken, dass es mehr gibt, was uns verbindet, als uns trennt. Der echte Feind ist nicht bei den Gläubigen zu suchen, der versteckt sich anderswo und freut sich, wenn wir uns die Köpfe einschlagen...

Wir glauben haargenau dasselbe. Wir sollten vom hohen Pferd runtersteigen, unsere anerzogenen Denkmuster und unseren Hass abstreifen, auf die anderen zugehen ohne zu richten oder zu urteilen...Ich möchte mehrere Punkte behandeln, da mit wir vom Körnchenpicken der Hühner wegkommen und unser Din, unser System nicht beliebig zusammenstellen, wie es uns gefällt. „Nein, das gefällt mir jetzt aber nicht, das lassen wir lieber, ..das, ja da stimme ich eher zu.“ Wir können gut nur den Koran allein studieren und die vorangehenden Schriften ausser Acht lassen, aber dann werden wir Gott nicht gerecht, weil er sagt:
  • dass der Koran Al Furqan ist
  • dass wir bei Unklarheiten Leute der Schrift fragen sollen, die Wissen besitzen.
Wir müssen echte Gläubige werden und uns nur Gott unterordnen, nicht unserem Ego !


1. Zakat, die Almosensteuer

Wenn wir uns der Almosensteuer zuwenden, finden wir sie für die Juden in der Tora beschrieben mit dem Zehnten:

  • Abraham, der Melchisedek den Zehnten dessen gab, was er bei seinem Sieg über Kedorlaomer und seine Verbündeten erbeutet hatte (1. Mose 14,18-20). 
  • Jakob, der in Bethel gelobt hatte, GOTT den Zehnten seines ganzen Erwerbs zu geben (1. Mose 28,20-22) freiwillig oder nicht.
  • Moses: Die Zehnten sind einmalige Abgaben von
    der Kriegsbeute (1. Mose 14,20) oder regelmässige, meist jährliche Abgaben von Ernte und Einkünften an das Heiligtum (3. Mose 27,30-33) oder den König (1. Sam. 8,15.17) und umfassen jeweils 1/10 des betreffenden Besitzes oder Einkommens.
  • Sie waren auch ausserhalb Israels bekannt, etwa bei Phöniziern und Karthagern, Neubabyloniern, Persern,Arabern, auch bei Griechen und Römern. 
  • Verwendung des Zehnten: Sollte an die Leviten gegeben werden, um im Volk Israel verteilt zu werden
  • von diesem sollen die Leute ein Opfer kaufen für Gott , 1/10 vom Erhaltenen heben, den Zehnten von dem Zehnten
  • Dasselbe gilt für die Leviten, auch sie sollen vom Zehnten ein Zehntel nehmen und ein Opfer darbringen (4. Mose 18,23-28).
  • (Der Betrag von 1% wurde als Tempelsteuer entrichtet, vgl. heutige Kirchensteuer, in etwa derselbe Prozentsatz)
  • Der Zehnte sollte gegeben werden an Werke, Einrichtungen, Gemeinden oder Personen, die in GOTTES Auftrag handeln 
  • Früchtezehnten wurden jetzt wieder in den Vorratskammern des Tempels aufbewahrt (Neh. 12,44; 13,5-12)
    ;
  • Den Vollzug dieses Gebotes hatte jeder israelische Hausvater „vor dem HERRN”, d. h. wohl im Heiligtum, mit einer festen Formel zu bezeugen
  • wichtig ist, dass der Zehnte dazu diente, die Bevölkerung zu ernähren

    Im neuen Testament:
  • In NT Zeit hatten die Pharisäer die Zehntpflicht auf ihr gesamtes Einkommen ausgedehnt (Lk. 18,12), so dass auch die kleinsten Küchenkräuter darunter fielen (Mt. 23,23; Lk. 11,42).
  • JESUS riet Seinen Jüngern wegen materieller Bedürfnisse nicht ängstlich besorgt zu sein, sondern sich nur um das „tägliche Brot” zu bemühen, und Er erinnerte sie daran, dass GOTT die Vögel ernähren würde, obwohl sie nicht in Vorratshäuser oder Scheunen einsammeln (Matth. 6,11.25.26; Lukas 12,22.24).
  • Für die Christen hört die Pflicht, den Zehnten zu entrichten, auf, als das mosaische Gesetz durch Jesus Tod am Kreuz als erfüllt beseitigt wurde (Eph. 2,15; Kol. 2,13.14). !!
  • Christen wurden ermuntert, „gemäss dem, was jemand hat”, spenden, so „wie er es in seinem Herzen beschlossen hat, nicht widerwillig oder aus Zwang, denn GOTT liebt einen fröhlichen Geber” (2. Kor. 8,12; 9,7).
Die Bibel berichtet von drei verschiedenen Zehnten

  • einen Zehnten, der an die Leviten gegeben wird (3. Mose 18): Getreide- und Früchte- Zehnte- wurde abgeliefert,
  • einen zweiten oder „heiligen Zehnten” (5. Mose 12; 14,22-27) blieb dem Besitzer und sollte bei Festbesuchen in Jerusalem verzehnt werden
  • einen „Armenzehnten” (5. Mose 14,28f.), trat vielleicht in jedem dritten Jahr an die Stelle des zweiten Zehnten, nicht sicher überliefert
Die Zakat im Koran

Im Koran lesen wir nicht vom Zehnten, sondern Gott spricht von Zakat (Das Reinende, das Besserbringende). Die Zakat war eine Pflicht für alle Gläubigen seit Abraham. Die Muslime, die sich auf die Hadithe stützen, nehmen einen Prozentsatz von 2,5%. Wer sich schon mal näher mit der Zakat auseinandergesetzt hat, und die Frage nach der zu leistenden Betrages nicht an die Gelehrten abgeschoben hat, wird sicher festgestellt haben, dass es eine ausserordentlich komplizierte Geschichte ist, was und wieviel und wann … was gehört unter Zakat und was nicht, es gibt Ungerechtigkeiten, Unlogisches, das ich nie verstanden habe, (bsp. Dass auf Immobilien keine Zakat erhoben wird, das erfreut alle, die ein Haus kaufen können. Ist denn das kein Vermögen? Auch wenn du darin wohnst? oder die Sache mit den Bauern, die ihre Ernte versteuern müssen, aber ein Autobesitzer nicht...) Aber wie so viele andere, habe ich auch nicht hinterfragt . Wir haben ja die Gelehrten, dies haben das studiert, wir fragen nicht nach, wir gehorchen ihnen....

Wenn wir uns jedoch über die Anwendung Gedanken machen, und feststellen, dass die ganze Sache eine hochkomplizierte Angelegenheit geworden ist, dann stimmt doch etwas nicht. Es sollte doch für die gesamte Menschheit, ob arm oder reich, gebildet oder ungebildet, klar erkennbar sein, gleiche Rechten und Pflichten. Dazu schärft uns Gott im Koran ein, nichts einfach so zu glauben, sondern zu prüfen - wie können wir dann eine so wichtige Angelegenheit einfach abgeben, als ginge sie uns nichts an? Jeder ist selber verantwortlich für sein Seelenheil. Die Gelehrten werden nicht unsere Sünden auf sich laden, wenn sie uns irregeleitet haben, da wir das Gesetz studieren können. Jeder von uns.

So tragen wir wieder dem Koran als Al Furqan nicht Rechnung. Wir müssen die vorhandenen Schrifen studieren und schauen, ob wir uns an diese Gesetze so zu halten haben, oder ob irgend etwas verfälscht wurde. Gehen wir so an die Sache ran, stellen wir fest, dass Gott uns im Koran sagt:

2:43
Und verrichtet das Gebet, entrichtet die Abgabe und verbeugt euch mit den Verbeugenden

2:110
und verrichtet das Gebet und entrichtet die Abgabe, und was ihr an Gutem für euch selbst vorausschickt, werdet ihr bei Gott finden. Was ihr tut, sieht Gott wohl.

2:277
Wahrlich diejenigen, welche glauben und rechtschaffene Werke tun , das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, keine Furcht soll sie überkommen noch werden sie traurig sein.

9:11
Wenn sie aber bereuen, das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, dann sind sie eure Brüder in der Religon. Wir legen die Zeichen ausführlich dar für Leute, die Bescheid wissen.

9:71
Die gläubigen Manner und Frauen sind einer des anderen Beschützer: sie gebieten das Rechte und verbieten das Verwerfliche, verrichten das Gebet und entrichten die Abgabe und gehorchen Gott und seinem Gesandten. Sie sind es, derer Gott sich erbarmen wird. Gewiss, Gott ist Allmächtig Allkundig.

19:31
Und gesegnet hat er mich, wo immer ich bin, und angeordnet, das Gebet zu verrichten und die Abgabe zu entrichten. (Diese Worte spricht Jesus,)

19:55 Und er pflegte seinen Angehörigen das Gebet und die Abgabe zu befehlen, und er war seinem Herrn wohlgefällig. (Hier ist die Rede von Ismael)

21:73 und wir machten sie zu Vorbildern, die nach unserem Befehl leiteten. Und wir gaben ihnen ein, gute Werke zu tun, das Gebet zu verrichten und die Abgabe zu entrichten. Und sie pflegten uns zu dienen (Die Rede hier von Abraham, Isaak, Jakob und Lot)

  • Zakat ist eine Pflicht, die schon Abraham und seine Erben kannten.

22:78
Und müht euch für Gott ab, wie der wahre Einsatz für ihn sein soll. Er hat euch erwählt, und euch in der Religion keine Bedrängnis auferlegt, dem Glaubensbekenntnis eures Vaters Abraham. Er hat euch Gottergebene genannt, zuvor und nunmehr in diesem , damit der Gesandte Gottes Zeuge über euch sei und ihr Zeugen über die Menschheit seid. So verrichtet das Gebet , entrichtet die Abgabe und haltet an Gott fest. Er ist euer Schutzherr. Wie trefflich ist doch dieser Schutzherr, und wie trefflich ist der Helfer.

30:39 und was ihr an Zins aufwendet, damit sie sich aus dem Besitz der Menschen vermehren, sie vermehren sich nicht bei Gott. Was ihr aber an Abgaben entrichtet im Begehren nach Gottes Angesicht, das sind diejenigen die das Vielfache erzielen

  • Der Zins vermehrt sich nur in der materiellen Welt. Jeder Zins ist eigentlich gestohlenes Geld von anderen. Die echte Vermehrung erzielt man, indem man im Diesseits hilft und „Nicht-Materielles- Gut anhäuft“, nämlich gute Taten

58:13
Scheut ihr euch davor, schon vor eurem vertraulichen Gespräch Almosen zu geben? Da ihr es nicht getan habt und Gott sich euch wieder Reueannehmend zugewandt hat, so verrichtet das Gebet und entrichtet die Abgabe und gehorcht Gott und seinem Gesandten. Und Gott ist kundig dessen , was ihr tut.  

  • Man sollte nicht mit Führern vertraulich sprechen, kann zu Bestechung, Beinflussung führen, wenn auch unbeabsichtigt. Deshalb sollte man, um sich von dieser bösen Absicht zu reinigen besser schon vorher freiwillig spenden, oder um Verzeihung bitten.

73:20
.und verrichtet das Gebet und entrichtet die Abgabe und gebt Gott ein gutes Darlehen. Und was ihr für euch selbst vorausschickt, das werdet ihr noch besser und grossartiger bei Gott finden und bittet Gott um Vergebung. Gewiss, Gott ist Allvergebend, und Barmherzig.


98:5
Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als nur Gott zu dienen und ihm gegenüber aufrichtig in der Religion zu sein, als Anhänger des rechten Glaubens, und das Gebet zu verrichten und die Abgabe zu entrichten, das ist die Religion des rechten Verhaltens.

9:103
Nimm von Ihrem Besitz eine Spende (Sadaqa), mit dem du sie rein machst (Zakat) und läuterst und helfe ihnen, denn deine Hilfe ist für sie eine Beruhigung. Gott ist Allhörend, allwissend

  • Diese Worte an Muhammad gerichtet, er solle nehmen, das heisst, diese Sadaqa ist nicht freiwillig und sie wurde erhoben, um die Leute zu reinigen.
    Obligatorische Sadaqa = Zakat = Reinigung
    Freiwillige Sadaqa =“echte“ Sadaqa = Reinigung, Erhöhung.
    Salli hier übersetzt mit Hilfe , Unterstützung, nicht mit Gebet.

2:215
Sie fragen dich, was sie ausgeben sollen (junfiq) Sag:“ Was immer ihr an Gutem ausgebt, soll es den Elteren (Älteren), den nächsten Verwandten, den Waisen den Armen und dem Sohn des Weges zukommen. Und was immer ihr an Gutem tut, so weiss Gott darüber Bescheid.“

  • Hier wird bestimmt wofür die Zakat einzusetzen ist.
2:219
...Und sie fragen dich, was sie ausgeben sollen (junfiq), sag: „den Überschuss.“ So macht Gott euch die Zeichen klar, auf dass ihr nachdenken möget.

  • Weil es in der Bibel niccht klar definiert ist, ob die Zakat (der Zehnte der Bibel) vom Netto- oder Bruttoeinkommen berechnet wird, stellten die Schriftbesitzer diese Frage, die Antwort und der Hinweis auf die Klärung durch die Unterscheidungsoffenbarung !!
8:1
Und sie fragen dich nach dem Erbeuteten (anfal), sag:“ das Erbeutete gehört Gott und dem Gesandten.“ So fürchtet Gott und stiftet Frieden untereinander und gehorcht Gott und seinem Gesandten, wenn ihr gläubig seid.

8:41
Und wisset: was immer ihr erbeutet,(ghanimtum) so gehört Gott ein Fünftel davon und dem Gesandten und den Verwandten, den Waisen, den Armen und dem Sohn des Weges. und wenn ihr ana Gott glaubt und an das ,was wir auf unseren Diener an der Unterscheidung (al Furqan) hinabgesandt haben, an dem Tag da die beiden Heere zusammentrafen. Und Gott hat zu allem die Macht.

  • Wir sehen benützt Gott nicht dasselbe Wort, es wurde jedoch im Deutschen mit demselben Wort übersetzt. Warum? Weil die meisten Übersetzer schon interpretieren, was eigentlich im Begleittext geschehen müsste: als Tafsir.
    Ghanimtum: erbeuten,erwerben, Lohn, Einkommen (allgemein)
    Anfal: Erbeutetes, Kriegsbeute (spezifisch)

  • Die Shiiten kennen keine Zakat wie die Sunniten, sie bezahlen einen Chums, einen Fünftel, in Anlehnung dieses Koranverses. Das würde bedeuten, dass die Zakat ein Fünftel vom Nettoeinkommen betragen würde, bezahlbar jeden Monat, oder zumindest berechnet für jeden Monat und bezahlt einmal im Jahr, wie es mit den Steuern gemacht wird. Eine Beute jedoch, das heisst, im Kriegsfall erbeutetes Gut soll vollumfänglich gespendet werden, um das Leid des Krieges zu lindern, aufbauen zu helfen ,die Leute zu speisen, etc. dann bekommt der zweite Teil des Satzes auch einen Sinn: stiftet Frieden!! Erhalten tun die Zakatsteuer: die Eltern (Älteren, Altersversorgung!!!, die Verwandten, schliesst auch Leute ein, welche in einem anderen Staat leben, aber mittellos sind, den Waisen, den Armen und den Reisenden, den immigranten, den Auswanderern den Einwanderern den Asylsuchenden...Gelobt sei Gott für seine unermessliche Weisheit. Würden sich die Menschen doch nur daran halten!! Alle Gesetzte sind so schön und so klar und so weise....

2:245
Wer ist es denn, der Gott ein schönes Darlehen gibt? So vermehrt Er es ihm um ein Vielfaches. Gott hält zurück und gewährt, und zu ihm werdet ihr zurückgebracht.

64:16/17
Daher fürchtet Gott, soweit ihr könnt. Und hört zu und gehorcht und gebt für euch selbst aus (Anfiq). Und diejenigen, die vor ihrer eigenen Habsucht bewahrt bleiben, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht. Wenn ihr Gott ein gutes Darlehen gibt, wird er es euch vervielfachen und euch vergeben. Und Gott ist stets zu Dank bereit und nachsichtig.

61.6
Ihr sollt an Gott und seinen Gesandten glauben und euch auf Gottes Weg abmühen mit eurem Besitz und mit eurer eigenen Person. Das ist besser, wenn ihr nur wisst.

2:267
O die ihr glaubt, gebt aus Von den guten Dingen aus eurem Erworbenen und dem, was wir für euch aus der Erde hervorgebracht haben.Und sucht nicht zum Ausgeben das Schlechte davon aus, während ihr selbst es nicht nehmen würdet, ohne dabei ein Auge zuzudrücken. Und wisst, dass Gott Unbedürftig und Lobenswürdig ist.
  • Gekauftes Gut von unserem Geld, das heisst Sachwert anstelle Geldwert, kann auch gegeben werden. Und zwar gute Qualität, nichts Minderwertiges.
3:92
Ihr werdet die Güte nicht erreichen, bevor ihr nicht von dem ausgebt, was euch lieb ist. Und was immer ihr ausgebt, so weiss Gott darüber Bescheid.

6:141
Und er ist es, der Gärten mit Spalieren und ohne Spaliere entstehen lässt, sowie Palmen und Pflanzen mit unterschiedlichen Erntesorten und Öl, und Granatäpfelbäume, die einander ähnlich und unähnlich sind. Esst von ihren Früchen wenn sie Früchte tragen und entrichtet am Tag der Ernte ihre Pflicht, doch seid nicht masslos. Er liebt nicht die Masslosen.

  • Bei Ernteerträgen sollte, am Tag der Ernte, den Zakatpflichtigen Teil auf die Seite gelegt werden und sofort gespendet, oder wie es im alten Testament erwähnt wird, in Vorratshäusern gespeichert (Weizen, Korn ) oder verarbeitet (Öl) werden, um von dort an die Rezipienten verteilt werden zu können.

Zusammenfassung:

  • die Zakat muss vom Einkommen, (monatlich oder anders) gegeben werden. Entweder direkt oder man berechnet den Betrag jeden Monat und  spendet ihn einmal im Jahr.
  • Naturalien spendet man am Tag der Ernte.
  • Gott erwähnt keinen Unterschied zwischen Zakat al Fitr vor dem Ramadan  und anderer Zakat
  • die Zakat muss vom Überschuss gegeben werden, d.h jeden Monat vom Nettoeinkommen wird ein Fünftel abgezogen.
  • Zakat ist obligatorisch, vgl. mit der Kirchensteuer. Sie ist zu leisten an eine Institution, welche das gespendete Gut im Sinne des Korans , im Sinne Gottes einsetzt.(Soziale Einrichtungen, Altersvorsorge, Asylwesen, Armenhilfe, )
  • Nur ein Gläubiger muss die Zakat bezahlen. (Andersgläubige, welche Unterstützung erhalten, bezahlen anstelle der Zakat einen Ersatz, bei Bedarf)
  • Die Zakat hält das Kapital im Umlauf, es wird nicht gehortet und verhindert so eine Inflation
  • Ursprünglich war die Zakat eine Staatssteuer, vgl. altes Testament, in diesem Sinne darf oder kann sie nur eingezogen werden, falls die Regierung nach dem Gesetze Gottes, d.h. Dem Koran handelt
    (hier haperts, aber da ist wieder mal nicht Gott schuld. Er macht perfekte Gesetze. Diese Versteuerung wäre so einfach im Gegensatz zu den hochkomplizierten Steuergesetzen in gewissen Staaaten (wie der Schweiz) mit vielen Schlupflöchern für Materialisten und Kapitalisten...genauso wie das Zakatsystem, wie es heute praktiziert wird, nicht fair ist.
  • Gott ersetzt den Zehnten des alten Testaments durch einen Fünften für alle Gläubigen auch die Christen, welche die Zakat ganz abgeschafft haben

    Was die Sunna sagt und wie sie die Worte des Propheten verdreht werden

    Ich betrachte die Hadithliteratur, wie das alte Testament und das neue Testament : Wahrheiten, vermischt mit Zusätzen, Veränderungen. Also immer mit Vorsicht zu geniessen. Es ist jedoch so, dass in Legenden immer ein Körnchen Wahrheit steckt. Ich habe mich schon immer gefragt, woher diese komische 2,5% herkommen. Es erschien mir völlig nicht logisch und auf meine Fragen hin wurde mir immer gesagt: „Das ist halt einfach so!“Es ist interessant zu sehen, woher dieser Prozentsatz kommt... Übrigens bezeichnend, dass die Zakat von Weizen, Naturalien, Ernteerträgen auch im Islam mit einem Zehntel angegeben wird...

    Wenn wir jetzt die Zakatpflicht im Licht des alten Testaments, des neuen  Testaments und der Hadithliteratur anschauen und vergleichen, dann kommen wir zu überaschenden Fakten.

Wir wir oben gesehen haben, sagt Gott im alten Testament dass das Volk Israel den Zehnten abliefern soll und von diesem ein Zehntel abziehen um ein Opfer darzubringen. Das heisst mit 1% (10x10) muss ein Opfer geschlachtet werden und verteilt werden. Wenn wir jetzt dieselbe Rechnung machen, aber anstelle des Zehnten mit dem neuen Satz fünf, dann erhalten wir was? Ja , genau, ein fünfundzwanzigstel (5x5) 1/25 oder 4% für das Opfer... Kann das Zufall sein? Ich glaube nicht. Hier sehen wir, wie das Licht des Korans, das Dunkel und Verwirrende der Hadithliteratur erleuchtet: wir können sehen, dass aus dem 1/25 Prozentsatz für ein Opfer, die eigentliche Zakatsteuer von 2,5% geworden ist!

Wenn wir jetzt alle Fakten zusammenfassen, dann würde das heissen, dass wir ein Fünftel vom Nettoeinkommen als Staatsteuer beiseite legen sollten und ein Fünftel dieser Steuer (1/25) dazu benützen sollten, ein Opfer (Naturalien oder Fleisch) für die Rezipienten (Eltern, Verwandten, Waisen, Reisende) zu verteilen. Der fünfte Teil als öffentliche Zakat (staatlich, über die wir nicht selber verfügen können) und 1/25 (4%) persönliche Zakat . Dann würden wir Gott Rechnung tragen, wenn er uns sagt: der Koran ist Al Furqan, der Licht ins Dunkel der Veränderungen und Zusätze bringt.!!!

BibelKoran
Zehnten für die Leviten (Getreide- und Früchtezehnte)
bei Ernte wird aufgespeichert
Zakatpflicht (Getreide- und Früchte) oder ein Fünftel vom Nettoeinkommen
monatlich oder jährlich
Heiliger Zehnten (blieb beim Besitzer und sollte bei Festbesuchen in Jerusalem verzehnt werden)
persönlich
Zakatpflicht persönlich (1/25 Naturalien, Opfer)
Armenzehnten (nicht klar überliefert)Sadaqa (kein Prozentsatz, freiwillig)




Je mehr wir herausfinden, desto klarer wird uns, dass das Judentum, das Christentum und der Islam eine einzige Gemeinschaft von Gläubigen werden sollte: Denn wir glauben an dasselbe!!!


Das Gebet in Judentum, Christentum und Islam- ein Vergleich

Kommen wir zum Gebet. Welches die Juden dreimal am Tag beten die Christen gar nicht mehr, da sie alle Normen abgeschafft haben... die Muslime beten fünf mal am Tag , manche fünf Gebete zu drei Zeiten, manche drei Gebete...
Die Mehrzahl der Muslime stützt sich dabei vor allem auf die Ahadithe, die uns genau erklären, wie und wann wir zu beten haben. Ich habe mich dem Gebet schon einmal gwidmet, siehe „Gebet Hymne an die Schöpfung“. Ich möchte die drei Religionen in ihren Gebeten genauer unter die Lupe nehmen. Fangen wir mit der Ältesten, dem Judentum an:

Das Gebet im Judentum

Das Gebet finden wir in zahlreichen Bibelstellen. 


Gebetshaltungen:
sitzend: 1 Chr. 17,16
kniend: 1 Könige 8,54, Esra 9,5, Lukas 22, 41/42, Apostelgeschichte 9,40
stehend: Nehemia 9,5, Markus 11,25, Lukas 18,13
auf der Erde liegend: Psalm 72, 11-12, Mose 34, 8-9, Josua 7,6, Esra 10,1, Matthäus 26,39, Markus 14,35
mit erhobenen Händen: 2 Chronik 6, 12-13, Psalm 63,4-5
(Die Bibelstellen sind aus dem alten und neuen Testament, also stellvertretend auch für Christen gültig)

Gebetsritual:
Ein männlicher Jude trägt eine Kopfbedeckung, Kippa genannt, wobei ich gelesen habe, dass die Kippa eine moderne Erscheinung ist und der Kopf ursprünglich mit einem Tuch bedeckt wurde. (die Kippa gibt Auskunft über die Frömmigkeit, so steht schwarz für orthodox, gehäkelt oder gestrickt in mehreren Farben (Sruga) für National-religiös, wird von vielen Siedlern in Palästina getragen)
Tallith: Ein Gebetsumhang mit vier Schaufäden (die Zahl vier ist symbolisch steht auch für das Weltliche)
Tefilin: Ein Gebetsriemen, besteht aus zwei kleinen schwarzen Kästchen, in denen vier bestimmte Passagen aus der Tora enthalten sind, an einem langen Lederriemen, der um den Arm geschlungen wird, damit das eine Kästchen auf dem Arm und das andere auf die Stirn zu liegen kommt
Der Gebetsriemen wird nur vom Mann benutzt, und vor allem beim Morgengebet . Frauen tragen weder eine Kopfbedeckung noch benutzen sie den Gebetsriemen.

Gebetseinheiten:
 ähnlich wie die Muslime, beten Juden bestimmte rituelle Sequenzen, welche    aus Stehen, verbeugen, sich niederwerfen, auf den Boden liegen bestehen


Sprache:
Traditionelle Juden beten in hebräisch, Reformjuden zum Teil in der jeweiligen Landessprache


Gebetszeiten:
Im Judentum ist jeder Tag das Abbild der Geschichte des jüdischen Volkes, jeder Morgen, der anbricht als Erinnerung an Gottes Bund am Sinai, jeder Abend als Erinnerung an den Auszug aus Ägypten. Deshalb wurde am Abend und am Morgen ein Opferritual im Tempel abgehalten. (Exodus 29,38-43, Numeris 28, 1-8). Dazu kam ein (Nach)mittägliches Zusatzopfer.
Durch Aufspaltung des Morgen- und Abendopfers kam es schliesslich zu fünf Gebetszeiten.!
Das Morgengebet: zwischen Sonnenaufgang und der dritten Stunde
das spätere Morgengebet: zur dritten Stunde
das Mittagsgebet: zur sechsten Stunde
das Nachmittagsgebet: zur neunten Stunde
das Abendgebet: nach Sonnenaufgang bis zum Dunkel der Nacht
Das sind nicht die Muslimischen Gebete, sondern die Jüdischen!!

Nach Zerstörung des ersten Tempels konnten die Opfer vorerst nicht mehr dargebracht werden. An ihrer Stelle traten im Exil feste Gebetszeiten, zuerst drei, danach auch fünf.(Daniel 6,11, Psalter 55,18)
Die Opfer- bzw. Gebetszeiten wurden auch in den Synagogen eingehalten zum Gottesdienst. Besondere Bedeutung kam dabei dem Morgen- und Abendgebet zu, als Angelpunkte der fünf Gebetszeiten. Der Schwerpunkt des Abendgebetes : Lobpreis, Bittgebete
Der Schwerpunkt des Morgengebetes: Wortverkündigung, Katechetische Elemente, Exegese (Toralesung plus Auslegung!!!)
  • vergleiche Koran „und die Koranlesung der Morgendämmerung, diese Koranlesung wird bezeugt!“
Im neuen Testament
finden wir diese Gebetszeiten genau wieder: Die drei Tagesgebete werden in Bezug auf Jesus gedeutet:
dritte Stunde: Kreuzigung, sechste Stunde: Finsternis, neunte Stunde: Stirbt Jesus (Markus 15,25, 33 f)
Des weiteren finden sich Hinweise in:
Apostelgeschichte 3,1: Petrus und Johannes gehen zum Gebet zur neunten Stunde
Apostelgeschichte 2, 15: Geist wird über die Jünger ausgegossen zur dritten Stunde
Apostelgeschichte 10,9: Petrus geht zum Beten aufs Dach zur sechsten Stunde
Did. 8,3: Schreibt das Vaterunser dreimal täglich vor . (Das Vaterunser wurde den Christen von Jesus gelehrt auf die Frage, wie sie beten sollten)
Die Urchristen hielten sich an die überlieferten Gebetszeiten, was wir von zeitgemässen Gelehrten erfahren können,
Termillian (155- 228 n.Chr): „Die dritte, sechste und neunte Stunde als die Hauptabschnitte des Tages, gilt natürlich abgesehen von den Pflichtgemässen Gebeten, welche wir auch ohne Ermahnung beim Beginn des Tages und der Nacht schuldig sind.“
in Traditio apostorica: „Des Vaters Gebet
beim Aufstehen, zur dritten, sechsten und neunten Stunde
beim schlafengehen
um Mitternacht
beim Hahnenschrei“
  • Die frühe Christenheit übernahm vom Judentum die Praxis des täglichen Pflichtgebetes, bezeugt sind drei Gebete am Tag , das Morgen- und Abendgebet , Gebete in der Nacht
  • Das traditionelle Gebet des Tages ging jedoch verloren, es wurde nur noch vom Klerus und den Mönchen geleistet
  • Grundstrukturen : Psalmodien, Fürbitten, Segen, Entlassung
  • Kleidung: (Traditionell ) Frauen: Röcke, Kleider, Kopfbedeckung oder Haare geschoren  Männer: dürfen keine Kopfbedeckung tragen


Das moderne Christentum


Das moderne Christentum hat sich von seinen Ursprüngen weit entfernt. Das Stundengebet wird nur noch von Nonnen und Mönchen eingehalten. Moderne Christen rühmen sich, keinem Ritual folgen zu müssen. Siehe auch die Bibelstellen mit den verschiedenen Arten des Gebetes (sitzend, stehend, liegend , usw.) Die Tatsache, dass gebetet werden muss, wird jedoch nicht bestritten, finden wir das Gebet auch in zahlreichen Bibelstellen des neuen Testaments. (Siehe oben) jedoch werden diejenigen, welche auf das alte Gesetz aufbauen nicht beachtet. Unter anderem finden wir das Gebet in Markus 14,38, Matthäus 26,41, Epheser 6,18, Timotheus
 2,1-2
speziell: Matthäus 6,5/6: Warnung vor Heuchelei im Gebet (Parallele Koran)
Matthäus 6,7/8: Kein Geplapper im Gebet, Lobpreis und Dank im Gebet
Wert gelegt wird auf die Betonung, das Gebet als Zwiegespräch mit Gott
Anleitung zum freien Gebet, auch wenn man sich an Vorgaben – wie Psalmen- orientieren kann.


Eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte eines christlichen Gebetes:
  • Das Gebet besteht vor allem aus Dank und Jubel (Thessalonicher 5, 18)
  • Bekenntnis der Schuld (Jesaja 59,1-2, Lukas 18,13)
  • Vergebung (anderen ihre Fehler verzeihen (Matthäus 6,14/15 Markus 11,25)
  • Fürbitte (Timotheus 2,1-4, Jakobus 5, 14-16, Galater 6,2)
  • Bittgebet für sich selbst (Matthäus 7,11, Johannes 14,13) Beim Bittgebet ist wichtig, Vertrauen auf Erhörung des Gebetes (Markus 11,24)
    richtiges Motiv (Jakobus 4,3)
    Übereinstimmung mit dem Willen Gottes (Johannes 15,7)

    Gebet in Zungen ein Gebet , eingegeben von Gott , der Mensch redet dadurch in verschiedenen Sprachen ohne etwas zu verstehen! (nur im NT erwähnt, vergleiche Besessenheit im Islam...)
  • Antwort Gottes hören (Hesekiel 36,27, Johannes 14,26) Gott spricht sanft, schiebt, Satan droht und zerrt.


Das wichtigste Gebet im Christentum ist ohne Zweifel das Vater-unser. (Matthäus 6,913) Auf die Frage, wie sie beten sollen, sagte Jesus „das Vater-unser,“ welches alle Elemente des Gebetes in sich vereint:
Kindliches VertrauenVater unser
Ehrung Gottes AnbetungGeheiligt werde dein Name
Sehnsucht nach Gottes ReichDein Reich komme
DemutDein Wille geschehe
Abhängigkeit von GottUnser tägliches Brot gib uns heute
Bewusstsein und Bekenntnis der SündeUnd vergib uns unsere Schuld
VergebungWie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Notwendigkeit der Bewahrung von ÜbelUnd führe uns nicht in Versuchung
Sehnsucht nach ReinigungSondern erlöse uns von dem Bösen
Verherrlichung GottesfurchtDenn dein ist die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit


Das Gebet im Islam

Kleidung: Traditionell Frauen: lange Umhänge oder Jupes/Kleider, Kopftuch, jedoch kein Schleier
Männer; Strassenkleidung oder ein meist weisses langes Gewand, Kopfbedeckung erwünscht (Käppi, Turban)
Gebetsablauf: Waschung vor dem Gebet
Gebetsrichtung
Verherrlichung Gottes (Allahu akbar)
Koranlesung , Verbeugung, Niederwerfung, sitzen
Bestätigung des Glaubensbekenntnis, dass es nur einen Gott gibt und Muhammad sein Gesandter ist
Segnung für den Propheten, Abraham und jeweilige Nachkommen (im Traditonellen Islam, wird von Reformmuslimen als Götzendienst angeschaut)
Bittgebete, (beinhaltet eigene Bittgebete und beten für andere, um Verzeihung bitten)
Friedensgruss nach rechts und links
Nach dem Gebet ist geboten, Gottes zu gedenken und ihn zu lobpreisen
Sprache: Arabisch , wenn jedoch nicht möglich, auch in anderen Sprachen erlaubt.
Gebetszeiten: Sonnenaufgang, Duha (im traditionellen Islam freiwillig), Mittagsgebet, Nachmittagsgebet, Abendgebet, Nachtgebet
Wichtiger Bestandteil des Gebetes: Al Fatiha (die Eröffnende, erste Sura im Koran)
Machen wir dasselbe mit der Al Fatiha, was wir mit dem Vater- unser gemacht haben:

Verherrlichung GottesIm Namen des Allerbarmers, des Barmherzigen
Demut, gottesfurchtDem Herrscher am Tage des Gerichts

Unterwerfung an den einen Gott Gottergebenheit, Wissen um seine NichtigkeitDir (alleine) dienen wir und dich rufen wir um Hilfe
Bitte um FührungFühre uns den geraden Weg
Wissen um Liebe Gottes und bitte danach,
wissen um die Abhängigkeit und Sünde
Den Weg derer, denen du Gunst erwiesen hast
Wissen um das abirren und den Zorn Gottes, Bitte um Schutz davorNicht derer, denen du zürnst und den Irregehenden

Neben dem rituellen Gebet ist der Muslim dazu angehalten, dauern an Gott zu denken und ihm zu danken. (Dasselbe finden wir übrigens auch im Judentum, auch dort gibt es für jede Gelegenheit ein Bittgebet)

Zusammenfassung:
Das jüdische Gebet entspricht fast genau dem der Muslime, angefangen vom Ritual der Waschung, zur Gebetsrichtung über spezifische Kleidung, Gebetsablauf, Gebetstexte bis zu den Gebetszeiten, bis zum Umstand, das Gebet in der Sprache der Offenbarung zu rezitieren.
Die römisch katholische Kirche und die reformierte Kirche haben sich, wie in so in vielem , völlig entfernt von den ursprünglichen Vorschriften. Aber auch bei modernen Christen ist es wohl üblich, bei Bittgebeten auf die Knie zu gehen und mit erhobenen Händen zu beten. Wenn wir eine Nonne betrachten, welche betet, sehen wir die klassische Niederwerfung, samt der Kleidung. …Unterschiede in der Händehaltung (erhoben, ausgestreckt, gefaltet) sind Kleinigkeiten, da sehen wir fast mehr Unterschiede zwischen Muslimen, welche sich nicht einigen können über Fusshaltung, Sitzhaltung, Fingerhaltung, Kopfhaltung...
Die Muslime sind in ihren Variationen speziell. Trotz aller Beteuerungen, alle Madhabs seien gleich, wird man von Muslimen schräg angeschaut, wenn man anders betet als die jeweilige Mehrheit. .. Die Gesetze sind so viele, dass es zum davonlaufen ist.

Mir kommt da immer sofort die Geschichte des Volkes Israel in der Sura al Baqara, (die Kuh) in den Sinn. Dort sehen wir, wie Leute sich in ein Gesetz hineinfragen können, unwichtige Details erforschen wollen, um am Ende das Geforderte - weil inzwischen so kompliziert - fast nicht mehr ausführen zu können. Anstelle irgendeiner Kuh musste am Schluss eine spezielle, gelbe, nicht an Arbeit gewöhnte, nicht jung und nicht alt, gefunden werden..... Wollen denn die Muslime keine Lehrern ziehen aus dem Worte Gottes? Sehen sie nicht, dass sie die Weisheit und Offenheit Gottes mit ihrer Fragerei zerstört haben?
Ich habe heute noch Mühe, all die Gesetze, die ich gelernt habe, wieder zu entfernen und all die Drohungen mit Feuer und Hölle bei Nichteinhaltung jener... Es ist ein Psychoterror anstelle einer friedlichen Untergebung in Gottes Willen geworden. Vor lauter Bäumen kann fast der Wald nicht mehr gesehen werden, das Unwichtige kleistert das Wichtige zu und hinterlässt nur Strenge und Strafe...- und Gewohnheit.
Zum Schluss eine Zusammenstellung der Gemeinsamkeiten. (hat nicht den Anspruch, vollständig zu sein)



JudentumChristentumIslam
Rituelles GebetJaJa (Urschristentum)
nein (Moderne)
ja
KopfbedeckungMann ja
Frau darf muss nicht
Mann nein, Frau ja
(Urchristentum)
Mann ja, Frau ja
GebetseinheitenjaKeineja
GebetsformenStehen, verbeugen, sich niederwerfen, am boden liegen, sitzenStehen, verbeugen, sich niederwerfen, am boden liegen, sitzenStehen, verbeugen, sich niederwerfen, sitzen
GebetszeitenMorgen – und Abendgebet und drei Tagesgebete, Nachtgebet
(gebetet in drei Zeitabschnitten)
Morgen – und Abendgebet und drei Tagesgebete, Nachtgebet,(Urchristentum)
keine (moderne)
Morgen – und Abendgebet und drei Tagesgebete. Nachtgebet
SprachehebräischLandessprache, lateinisch, griechisch, arabischarabisch
GebetstexteAus der Tora, formellAus der Bibel
oder frei
Aus dem Koran
Wen bitten wirGottJesus !! (oder Gottvater, Gottsohn, Gott heiliger Geist...)Gott und Mohammed!!
BittgebeteBestandteil des Gebetes, zu jeder TageszeitBestandteil des GebetesBestandteil des Gebetes
zu jeder Tageszeit
LobpreisungenVor und nach dem eigentlichen Gebet, innerhalb des Gebetes, haupt-sächlich beim Abendgebetnnerhalb des Gebetes.Vor und nach dem eigentlichen Gebet,
hauptsächlich im Morgengrauen und Abenddämmerung, Asr, innerhalb des Gebetes
GebetsrichtungJerusalemJerusalem oder keineAnfangs Jerusalem, später Mekka
WaschungJa (Hände, Füsse Kopf)Ja (Hände , Füsse , Kopf im Urchristentum)
heute wird mit Wasser das Kreuzzeichen gemacht (vor dem Kirchgang)
Ja (Hände , Füsse, Kopf, Gesicht)


Die Gebete im Zeichen von Al Furqan

Ich möchte noch einmal betonen, dass der Koran die Wahrheit ist, die komplette Wahrheit. Ich bin nur mit dem Studium des Korans und intensiven Bittgebeten genau auf die gleiche Schlussfolgerung gestossen wie mit meinem Vergleich. (Siehe das Gebet, Hymne an die Schöpfung) Es ist jedoch hochinteressant, zu sehen, wie Satan und die Zeit die Dinge verändern und es soll als Warnung dienen: Vorsicht, sieht, was hier passiert ist, kann auch bei anderen Dingen passiert sein!

Wir haben vier uns noch verfügbare Quellen: Das alte Testament, das neue Testament, die Ahadithe, den Koran. Die ersten drei Quellen enthalten neben Wahrheiten auch Verfälschungen, Verdrehungen, Zusätze, die wir jedoch im Vergleich und mit dem Licht des Korans leicht als Solche definieren können. Wir sehen die Verdrehung von Jesus als neuer Gesetzbringer, was dazu führte, dass sich die Christen heute nur auf das neue Testament stützen, mit fatalen Folgen. Wir sehen die Erhöhung Jesus zu Gott, was zu Götzendienst führt, wir erkennen auch die Erhöhung von Muhammed, die auch zu Götzendienst führt, wir sehen die Veränderungen, die dazu geführt haben, dass das Duha nicht als ein Bestandteil der obligatorischen Gebete erkannt wird, …


Wir erkennen einmal mehr:
  • wenn Gott etwas unklar formuliert, ist dies absichtlich, um uns den benötigten Spielraum zu gewährleisten, denn im Gegensatz zu den Menschen ist Gott grosszügig und will es uns nicht schwermachen und uns nicht mit unnötigen Gesetzen und Bestimmungen quälen.
  • der Islam ist keine neue Religion. Es ist das alte System mit einem letzten, überarbeiteten Gesetz, welches für alle Gläubigen bis ans Ende der Zeiten gültig sein sollte!!!
Schlussbemerkung: Immer wieder stossen wir im Koran auf eine Bestätigung ohne Zwang, ein sanftes Schieben in die richtige Richtung, jedoch ohne Drohung. Die Gebetszeiten sind weit gesteckt, dass es jedem Mensch möglich ist, sie zu beten. Wenn nicht in der traditionellen Form, dann im Sitzen, oder im Stehen, Gott ist überall und immer erreichbar. Es geht darum, ihn nie zu vergessen, ihn zu lobpreisen so selbstverständlich wie wir atmen....
Gelobt sei Gott, der Herr der Welten.