Freitag, 2. März 2012

SEX mit Sklavenmädchen



Ein anderes Thema, das völlig verzerrt und aus dem Kontext gerissen wird, ist das Thema oder die Behauptung, Sex mit Bediensteten sei erlaubt, auch ohne Ehe!!!!

Die allgemeine Interpretation des Audruckes "Diejenigen, die eure rechte Hand besitzen" als Sklavenmädchen (mit denen man freien Sex haben kann), wie er bei den meisten Muslimen üblich ist, hat weder Hand noch Fuss im Koran.

Um sich der Koranischen Position anzunähern und sie zu verstehen, müssen wir willig sein, uns von der Fülle des Ausserkoranischen Materials, welches nicht nur theologische Probleme beinhaltet, sondern auch im Gegensatz zum Koran selbst steht, trennen. Dann müssen wir den Koran zu Hilfe nehmen und ihn in seiner Gesamtheit studieren und die Ausdrücke miteinander vergleichen. Jeder gute Muffassir (Koranausleger) muss sich dem Text so nähern, ob er nun modern oder klassisch ist.

  • Als erstes und klares Statement sollte bemerkt werden, dass der Ausdruck ‘Ma malakat aymanukum’ (literalisch: was eure rechte Hand besitzt) geschlechterneutral ist und meint, jene, welche unter eurem Schutz und Ehre stehen. Dies kann beinhalten: Kriegsgefangene, Sklavenmädchen (fatayatikum), Diener etc.
  • Zu bemerken ist ferner, dass der Ausdruck "rechte Hand" eine positive Aussage hat, da beispielsweise auch das Buch der guten Taten uns in die rechte Hand gegeben wird etc.
  • Weiter zu bemerken, dass reiche Frauen auch (männliche) Sklaven besessen haben.
  • Man sollte sich deswegen hüten, nur vom Ausdruck "was eure rechte Hand besitzt" auf Frauen zu schliessen, mit denen man freien Sex haben kann, sonst müsste man dies auch für die männlichen Sklaven annehmen, - die reichen Frauen hätten so also auch freien erlaubten Sex mit männlichen Sklaven haben können...


Eine kleine Analyse des Ausdruckes

Malakat aymanukum’n , das literarisch übersetzt werden kann mit: "Was die rechte Hand besitzt", erscheint im Koran in verschiedensten Kontexten:

Ma malakat aymanukum:              Was eure rechte Hand besitzt
2 Person maskulin Plural *
                                                           4:25; 4:36; 24:33

Ma malakat yaminuka:                   Was Deine rechte Hand besitzt
2 Person maskulin Singular
                                                          33:50; 33:52

Alazeena malakat yymanukum:    Diese, welche eure rechte Hand besitzt
2 Person maskulin Plural *
                                                           24:58

Ma malakat aymanuhum:              Was ihre rechte Hand besitzt
                                                           3 Person maskulin Plural *
16:71; 2:6
Ma malakat aymanuhunna :           Was ihre rechte Hand besitzt
 3 Person feminin Plural
                                                            24:31; 33:55

  • Bitte merke, dass der Plural Maskulin nicht nur Männer einschliesst, sondern gleichzeitig eine Gruppe von Männern und Frauen bezeichnen kann.

Gott erklärt genau, wie mit denen „die eure rechte Hand besitzt“, verfahren werden soll:

    (1) Sei gut zu ihnen wie du es bist zu deinen Eltern, zu den Waisen, zu den Bedürftigen, den Nachbarn und befreie sie, wenn du kannst.
004:036
Und diene Gott und setze nichts neben ihn und sei gut zu den Eltern und den Verwandten und den Waisen und den Bedürftigen und den Nachbarn -nicht von den Verwandten- und den Gefährten des Weges und den Reisenden und diejenigen, die eure rechte Hand besitzt.Sicherlich, Gott liebt keinen Undankbaren, Hochmütigen.

    (2) Und gib ihnen ihr Recht auf Frieden Unterdrücke sie nicht oder zwinge sie zu etwas, was sie nicht wollen.
024:033
"Lasse diejenigen, die nicht heiraten können, keusch leben, bis Gott ihnen von seiner Gunst Mittel gegeben hat. Und wenn jene, die in eurer rechten Hand sind, einen Vertrag erstreben, gib es ihnen, wenn du gutes von ihnen weisst und gib ihnen von dem, was Gott dir gegeben hat.
Aber zwingt nicht eure jungen Frauen zur Hurerei, wenn sie ehrbar sein möchten, nur weil ihr die Güter dieser Welt erstrebt. Aber wenn sie jemand zwingt, dann ist Gott-nach solch einem Zwang- Verzeihend, barmherzig.."

Merke: Diejenigen, die nicht heiraten können, sollen keusch bleiben oder sollen diejenigen, die in ihrer Hand sind (können auch Mündel einschliessen, solche, über die sie Verantwortung haben) heiraten und sie nicht benutzen als Prostituierte.
Und wenn jene gezwungen werden, dann wird Allah ihnen sicher die Barmherzigkeit nicht entziehen und die Täter bestrafen.

(3) Du kannst nur Sex haben mit ihnen, wenn du sie auch heiratest.

004:025
Wenn jemand von euch keine Mittel hat, um freie, gläubige Frauen zu heiraten dann von den Gläubigen , die ihre rechte Hand besitzt. Und Gott ist allwissend über euren Glauben. Ihr seid voneinander. Heirate sie mit dem Einverständnis ihrer Angehöriger und gib ihnen ihr Brautgeschenk in vernünftigem Masse. Sie sollen ehrbar, nicht als Unzuchttreibende die sich Liebhaber halten.Und wenn sie heiraten und mit einer Abscheulichkeit kämen, dann die Hälfte der Bestrafung freier Frauen.Dies ist für den, der Sünde befürchtet, aber es wäre besser für euch, wenn ihr euch geduldig zurückhaltet (Selbstabstinenz). Und Gott ist Allverzeihend, Barmherzig.

  • Es ist besser, Selbstabstinenz zu praktizieren, wenn jemand dies nicht kann, dann soll er oder sie heiraten, es macht nichts, wenn der Ehepartner aus einer "niedrigen" Schicht kommt. 
    Dieses Schicht denken ist auch heute noch Gang und Gäbe, hat jedoch keinerlei Bestätigung im Koran – im Gegenteil hält uns Gott dazu an, über solche Dinge hinwegzusehen
  • diejenigen, die eure Hand besitzt sind nicht hier für Prostitution, sondern um sie zu heiraten
  • merke, dass diejenigen, die ihre rechte Hand besitzten, für Ehebruch oder Unzucht eine verminderte Strafe erhalten. (Da ihr Status sie für vieles entschuldigt).Ihre Ehre muss jedoch gewahrt bleiben, sie muss geheiratet werden, nicht ausgenutzt. Siehe auch 23:6 und 70:30
  • der Koran verurteilt unehelicher Verkehr aufs Schärfste. Deshalb ist auch eine Mehrehe erlaubt, um dieser Praxis entgegenzuwirken
  • der Koran verurteilt genauso jeglicher sexuelle Ausnützerei. Eine Kriegsgefangene als Sexobjekt zu halten, das würde so manchen gut passen und so legten sie es dem Propheten in den Mund, um ihr schändliches Tun rechtfertigen zu können...



004.024
"Also verboten sind schon verheiratete Frauen, ausser, was eure Hand besitzt."

  • · Dieser Vers bezieht sich entweder auf Kriegsgefangene, wo der Ehemann nicht mehr ausfindigg gemacht werden kann oder möglich sind auch jene Frauen, die ausgewandert sind und ihren ungläubigen Mann zurückgelassen haben. Jene stehen unter dem Schutz der Gemeinde und fallen so auch unter "dejenigen, die eure Rechte besitzt"4.25
(Fortsetzung 4.024)
"...Dies hat Gott euch verordnet (verboten) Und es ist für euch gestattet, was über dies hinausgeht, dass ihr mit euren Vermögensgütern Frauen erstrebt als fest Verehlichte, nicht als Unzuchttreibende, und wenn ihr somit in ihren Genuss kommt, dann gebt ihnen ihr Brautgeschenk wie verordnet (Arabic: faatuhunna ujurahunna faridatan) und es ist kein Vergehen über das, was ihr euch nach dem Brautgeschenk einigt, und Gott ist allwissend, allweise".

  • Dieser Vers macht es klar, dass alle verheirateten Frauen verboten sind ausser einer Ausnahme: die verheirateten, aber durch Kriegsgefangenschaft von ihrem Mann getrennt.
  • Der Rest des Verses stellt auch klar, dass alle Frauen- inklusive der Ausnahme von oben- geheiratet werden müssen. (arabisch: faatuhunna ujurahunna faridatan= gibt ihnen ihre Brautgabe wie verordnet)

004.003
"Wenn du Angst hast, nicht gerecht zu handeln mit den Waisen, dann heirate Frauen deiner Wahl, zwei ,drei oder vier: aber wenn du Angst hast, nicht gerecht unter ihnen zu handeln, dann nur eine, oder eine, die deine rechte Hand besitzt., dass wird dich eher vom Unrechttuen abhalten.

  • Heirate Frauen, um den Waisen, die Deiner Verantwortung unterliegen, Mütter zu geben und damit du gerecht mit ihnen umgehst, kannst du aber nicht gerecht mit allen umgehen – vor allem mit ihren Vermögensgütern – dann heirate nur ein Frau,(frei oder unfrei) die dann für alle schaut.

024.032
"Und heirate diejenigen unter euch, welche allein und rechtschaffen sind unter euren männlichen und weiblichen Dienern., Wenn sie in Geldnot sind, dann wird sie Gott von seiner Huld her unabhängig machen. Gott ist allerreichend, wissend.

070.029/30
"Und jene, die ihre Scham hüten,"Ausser mit ihren Ehefrauen und mit jenen, die ihre Hand besitzen so sind sie nicht zu tadeln."

  • beide Kategorien sind gleichwertig als Ehefrauen

Warum macht der Koran eine Differenzierung zwischen "verheiratete Frauen" und die, "welche deine rechte Hand besitzt" und klassifiziert sie in separate Kategorien?


  • Frauen, "welche deine rechte Hand besitzt" haben andere Rechte und Pflichten als"freien " Frauen. Armut und schlechte materielle Zustände oder Besitz können als eine Entschuldigung für Schwäche oder Übertretung gelten, so erklärt sich die Verdoppelung der Strafe bei Freiheit.
  • In der damaligen Zeit waren Diener und Sklaven und Kriegsgefangene keine Seltenheit, sondern in der Gesellschaft tief verwurzelt. Gott wusste, dass die Sklaverei nicht von heute auf morgen abgeschafft werden konnte, so erwähnte er die Klassen, betonte jedoch ganz klar, dass den Dienern und Kriegsgefangenen bestimmte Rechte zustehen und hielt die Menschen dazu an, sie zu befreien. Entweder durch Heirat oder durch das Bezahlen der geforderten Summe. Gott verurteilt es aufs Schärfste, jemanden anders als ihn zum Herrn zu erheben, jemanden mit Herrn anreden und ihm zu dienen, gilt als Polytheismus- Jeder nachdenkende Mensch kann erkennen, dass die Vorschriften im Koran dazu da sind, um die Sklaverei abzuschaffen.
  • 004:025:“Und solche, die keine ehrbaren freien Frauen heiraten können, sollen gläubige junge Mädchen, welche ihre Hand besitzen, heiraten....Ihr seid eine von den anderen. (ihr seid alle gleich!)...

Schlussfolgerungen:

  • Der Koran hält nirgends die Männer und Frauen dazu an, ihre Lust ausserhalb eines ehelichen Verhältnisses zu befriedigen.
  • Die Ehe sollte als Institution des Friedens zwischen den Ehepartnern gelten, in die mit einem Vertrag eingetreten wird, die beide Parteien bestätigen
  • Der Koran macht den Unterschied von Frei zu Unfrei nur deshalb, um ihre Rechte zu schützen und die Menschen zur Gleichwertigkeit anzuhalten und die Sklaverei abzuschaffen.
  • Der Koran macht den Unterschied ferner, um den Menschen die Augen zu öffnen, für ein schweres Schicksal und um die Verantwortlichkeit der Taten zu klären. Jemand, der frei und reich ist, hat keinerlei Entschuldigung für eine Sünde vorzubringen, wohingegen jedoch ein schweres Schicksal Menschen zur Übertretung bringen kann und dementsprechend milde behandelt werden sollte.

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