Donnerstag, 12. April 2012

Gedanken einer Muslimin


Im Namen von Allah dem Allerbarmer des Barmherzigen

Ich bin eine Muslimin
Ich folge dem Einen
Gott
der in arabisch Allah heisst
auf franzoesisch Dieu
auf englisch God
ich vertraue ihm
und seinem Wort
aber nicht den Menschen.
Ich sage
kein Menschenwort dart Gottes Wort ersetzen
oder neben ihm stehen.
Dann sagt man mir
Du bist keine Muslimin mehr.
Du bist ungläubig
geh fort von uns
und sprich ja mit niemandem von Deinen Ideen
damit Du nicht noch mehr ansteckst
mit Deinem Unglauben.
Da sage ich:


Sprich: "Sollte ich mir einen anderen Herrn als Gott suchen, Der doch der Herr über alles ist? Kein Mensch wird für die Taten anderer belangt, sondern nur für die, die er selbst begangen hat. Kein Mensch trägt die Schuld eines anderen. Ihr werdet nach dem Tod auferweckt und am Jüngsten Tag zu Gott geführt werden; und Er wird euch über eure Streitigkeiten aufklären und urteilen. 6.164

Gottes Worte liegen in Wahrheit und Gerechtigkeit im Koran vollständig vor. Unveränderlich sind Seine Worte. Er hört alles und weiß alles Wenn du auf die meisten Menschen der Erde hören würdest, würden sie dich irreführen und von Gottes Weg abbringen, denn sie folgen nur Mutmaßungen vor und stellen Vermutungen ohne Beweise an. (6:115/116)


Eine Frage von einer Muslimin, die einfach Gott gehorchen will

Ich fand jedesmal,wenn ich mit Muslimen ins Gespräch kam, dass der Hijab ein Hauptthema ist. Zu sagen, dass der Hijab nicht erforderlich sei für Frauen ist Kufr für die meisten. So mag Hijab und Bart ein kleines Problem für einen „Koranisten“, Christen, Juden oder Buddhist sein, aber für Sunniten und Shiiten ist dies einer der grossen Themen über die der Glauben definiert wird.
Die erste Frage gilt immer dem Hijab oder dem Bart und wenn ich sie nicht unterstütze in ihrer Forderung des Hijabs werde ich als Kafira bezeichnet und dann weigern sie sich, mich weiter anzuhören.Außerdem erfuhr ich, dass Sunniten und Schiiten-trotz aller ihrer Meinungsverschiedenheiten,Kämpfe usw.- sich miteinander verbinden um gegen jene Muslime, die andere Ansichten vertreten, gemeinsam anzutreten. Wir (die dem Koran folgen) sind die einzigen Menschen, welche es schaffen, unbewusst Frieden zwischen Sunniten und Schiiten zu machen, da diese ihre gemeinsamen Feind darstellen. Es scheint, als gäbe es eine Barriere zwischen uns und ihnen, die sehr schwer zu durchbrechen ist.

Weshalb ist dies so? Glauben wir dann nicht alle an den einen Gott Allah und an Prophet Muhmmad und an den Koran als letzte Offenbarung`? Wieso ist der Graben oft unüberbrückbar? Weshalb die Klassifizierung und die abschätzende Wertung als „Koranist“? Dieser Begriff ist sowieso irreführend, da die „Koranisten“ sich sehr wohl um andere Quellen kümmern (AT;NT, Hadithe, andere Quellen). Der Unterschied liegt einfach an der Wertung, welche sie diesen Quellen geben. Für ein Sunnit ist ein Hadith (wenn Sahih) eine Richtschnur neben dem Koran. Für ein Christ ist das NT die Quelle, welche über dem Koran steht. Für ein Jude das AT. Ein „Koranist“ betrachtet alle Quellen, jedoch im Lichte des Korans und er benutzt den Koran als Filter, als erste und letzte Istanz in Glaubensfragen. Bei Widerspruch von anderen Quellen wird der Koranist sich immer am Koran richten und die anderen Quellen verwerfen.

Vielleicht liegt es auch daran, dass die meisten sunnitischen und shiitischen Brüder und Schwestern im Islam geboren sind und sich an der gängigen Lehrmeinung orientieren und viel weniger hinterfragen als Konvertierte, Interessierte oder eben Koranisten. Die meisten Muslime haben nicht einmal einen Bruchteil des Wissens, das jeder Konvertierte hat, da dieser seinen Weg bis dahin zu finden hatte. Wenn unsere Kinder aufwachsen und sich „Koranist“ nennen, weil Papa und Mama „Koranist“ sind , dann sind auch sie vielleicht unwissend, da ihre Religion auf der Erziehung ihrer Eltern anstatt ihre eigene Forschung beruht hat. Aber bis jetzt sind fast alle „Koranisten“ so geworden durch Studium.

Dies unseren traditionellen Geschwister zu sagen, bringt nur weiteres Unverständnis hervor. Wie kann ein dahergelaufener (nicht Araber) mehr wissen, als ein geborener, arabischsprechender Muslim? Dies erscheint vielen unverständlich und so wird sofort abgeblockt. Die durchschnittlichen Muslime werden sich nun fragen: Sind alle Muslime falsch und diese Jungs sind richtig? Haben alle Gelehrten des Islams durch die Geschichte hindurch nicht gewusst, was der Koran sagt? Warum folgt dann der Islam nicht ihnen? Wie kommt es, dass ich fast keine Koranisten sehe und wie kann es sein, dass alle Muslime falsch sind und diese Wenigen sind richtig?

Deshalb wird von vielen von vielen traditionellen Gelehrten ein riesiges Aufheben um das Thema gemacht und von vornherein den Muslimen gesagt, diese Menschen seien Kafirs oder Abgeirrte und Gegner des Islams, da die Menschen nicht erkennen sollen, dass solche Gedanken und Fragestellungen dem Islam nicht neu sind. Aber irgendwie ist meine Vermutung, dass die Zahl der Koranisten wachsen wird, da die Menschen hören und sehen... . 
Ich denke, was ich versuche zu sagen ist , dass 90% der Menschen konformistisch und nicht Individualistisch sind, wenn es um Religion geht. Es wird geglaubt, was die breite Masse glaubt, das ist im Christentum oder Judentum nicht anders. Früher waren die Sunniten und Schiiten eine Minderheit, und sie erlebten viele Kritik. Al Shafi galt als Ketzer und eine umstrittene Person. Ein Blick auf seine Abhandlung "Al Risala" und wir können sehen, wie seine Ideen über die Sunna als eine Innovation angesehen wurde, als unerhört eingestuft von den meisten Muslimen zu seiner Zeit :

Al-Shafi and the invention of the so called Sunnah
Al Shafi und die Einführung der sogenannten Sunna
(
 Excerpt: On Legal Knowledge Auszug : Von legalem Wissen)

29. Someone asked me: What is [legal] knowledge and how much should men know of it?
Jemand fragte mich: was ist legales Wissen und wie viel davon sollte der Mann wissen davon?

30. Shafii replied: 
Legal knowledge is of two kinds: one is for the general public, and no sober and mature person should be ignorant of it.Shafi antwortete: legales Wissen ist von zwei Arten: eine für das generelle öffentliche Publikum und kein normaler volljähriger Mensch sollte hinsichtlich dessen ignorant sein.

31.He asked: For example?
Er fragte: Beispielsweise?

32. [Shafii] replied: For example, that the daily prayers are five, that men owe it to God to fast the month of Ramadan, to make the pilgrimage to the [Sacred] House whenever they are able, and to [pay] the legal alms in their estate; that He [God] has prohibited usury, adultery, homicide, theft, [the drinking of] wine, and [everything] of that sort which He has obligated men to comprehend, to perform, to pay in their property, and to abstain from [because] He has forbidden it to them.
Beispielsweise, dass die täglichen Gebete fünf sind und dass der Mensch verpflichtet gegenüber Gott den Monat Ramadan zu fasten, die Pilgerfahrt zum heiligen Haus zu machen, wenn immer er fähig dazu ist und die Zakat zu bezahlen, je nach Status; dass Gott Wucher verboten hat und ausserehelichen Geschlechtsverkehr, Mord, Diebstahl, Wein, und alles jener Sorte, was er offensichtlich dargelegt und welches sie ausführen sollen, gemäss ihren Fähigkeiten zu bezahlen und abzusehen von dem waser verboten hat.

This kind of knowledge may be found textually in the Book of God, or may be found generally among the people of Islam. The public relates it from the preceding public and ascribes it to the Apostle of God, nobody ever questioning its ascription or its binding force upon them. It is the kind of knowledge which admits of error neither in its narrative nor in its interpretation; it is not permissible to question it.

Diese Art von Wissen mag gefunden werden schriftlich im Buch Gottes oder mag gefunden werden generell unter den Leuten des Islams. Die Öffentlichkeit erhielt es von der früheren Öffentlichkeit und schrieb es dem Apostel Gottes zu, niemand soll jemals die Zuschreibung anzweifeln oder die Verpflichtung gegenüber ihnen.Es ist die Art des Wissens welche ohne Fehler ist, weder in seiner Erzählung noch in seiner Interpretation, es ist nicht erlaubt, nachzufragen oder anzuzweifeln.

33. He asked: What is the second kind?
Er fragte: Was ist die zweite Art?

34. Shafii replied: It consists of the detailed duties and rules obligatory on men, concerning which there exists neither a text in the Book of God, nor regarding most of them, a sunna. Whenever a sunna exists [in this case], it is of the kind related by few authorities, not by the public, and is subject to different interpretations arrived at by analogy.

Shafi antwortete: Sie enthält die detaillierten Vorschriften und Gesetzlichen Verpflichtungen welche den Menschen obligatorisch sind, hinsichtlich dessen, was weder als Text im Buch Gottes zu finden ist, noch die meisten betrifft, eine Sunna. Wenn immer eine Sunna existiert ( in diesem Fall), ist es von der Art, dass es von ein paar wenigen autoritäten erzählt wurde, nicht bei der Öffentlichkeit, und ihr Subjekt kann zu differenzierten Interpretationen kommen durch Analogieschluss.

35. He asked: Is [legal knowledge on this kind as obligatory as the other, or is it not obligatory so that he who acquires such knowledge performs a supererogatory act, and he who neglects it falls not into error? Or, is there a third kind, derived from a narrative (khabar) or analogy

Er fragte: ist dieses (legale ) Wissen von dieser Art obligatorisch wie das andere, oder ist es nicht obligatorisch, so dass jener, welches sich dieses Wissen erwirbt, ein zusätzlicher Akt ausführt und wenn er es nicht beachtet, fällt er nicht in Suende? Oder gibt es eine dritte Kategorie, welche von einer Erzählung abgeleitet wird, oder nach Analogieschluss?

36. [Shafii] replied: There is a third kind [of knowledge].
Shafi: es gibt eine dritte Kategorie von Wissen

37. He asked: Will you explain it, give its source, and state what [portion] of it is obligatory, and on whom it is binding and on whom it is not binding
Er fragte: kannst du die erklären, seine Quelle angeben und sein Status, was von diesem Wissen ist obligatorisch und fuer wer bindend und für wen nicht?

38. [Shafii] replied: The public is incapable of knowing this kind of knowledge, nor can all specialists obtain it. But those who do obtain it should not all neglect it. If some can obtain it, the others are relieved of the duty [of obtaining it]; but those who do obtain it will be rewarded.
Die Oeffentlichkeit ist unfähig, sich dieses Wissen anzueignen, noch koennen es alle Spezialisten. Aber jene, welche dieses wissen erlangen, sollen nicht alle es negieren. Wenn jemand es befolgen kann, sind die anderen befreit von der Pflicht sie zu befolgen. Aber jene, welche es erreichen, werden belohnt werden.

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ON THE OBLIGATION OF MAN TO ACCEPT THE AUTHORITY OF THE PROPHET Zur Verpflichtung des Mannes die Autorität des Propheten zu akzeptieren


A Declaration Concerning the Duty Imposed by God, as Laid Down in His Book, [Ordering Men] To Follow the Prophets Sunna
EineErklärung hinsichtlich der Verpflichtung Seitens Gott, so wie er es in seinem Buch offenbart hat, (die Aufforderung) der Sunna des Propheten zu folgen 


86. Shafii said: God has placed His Apostle[in relation to] His religion, His commands and His Bookin the position made clear by Him as a distinguishing standard of His religion by imposing the duty of obedience to Him as well as prohibiting disobedience to Him. He has made His merits evident by associating belief in His Apostle with the belief in Him. For God, Blessed and Most High, said:


Shafi sagte: Gott hat seinen Apostel in Beziehung zu seiner Religion plaziert, Seinen Befehlen und seinem Buch, in jener Position, welche klargelegt wurde von ihm in einem Auszeichnenden Standard in seiner Religion , indem der die Verpflichtung der Gehorsam gegenüber ihm wie auch des Ungehorsams gegnüber ihm festgelegt hat. Er hat seine Vorzüge offensichtlich gemacht, durch vereinigenden Glauben an seinem Apostel zusammen mit IHM. Weil Allah, gepriesen und der Höchste ,sagte:


So believe in God and His Apostles, and do not say: Three. Refrain; [it will be] better for you. God is only one God. Glory be to Him. His having a son is something alien to him [Q. IV, 169].


So glaube an Gott und seinen Gesandten und sagt nicht: drei. Haltet euch fern von diesem, das ist besser fuer euch. Gott ist nur ein Gott- gepriesen sei er. Einen Sohn zu haben ist etwas ihm Fremdes. 


And He said:und er sagte:


The believers are only those who have believed in God and His Apostle, and who when they are with him on some common affair do not go away until they ask his permission [Q. XXIV, 62].


Die Gläubigen sind nur jene, welche an Gott und seinen Gesandten Glauben und welchen wenn sie bei ihm sind, bei einer öffentlichen Versammlung Sache nicht weggehen, bevor sie seine Erlaubnis erfragt haben. 


Thus [God] prescribed that the perfect beginning of the faith, to which all other things are subordinate, shall be the belief in Him and then in His Apostle. For if a person believes only in Him, not in His Apostle, the name of the perfect faith will never apply to him until he believes in His Apostle together with Him.


So, Gott hat den perfekten Anfang des Glaubens vorgeschrieben, dem alle anderen Dinge untergeordnet sind, dies ist der Glaube an ihn und dann in seinen Gesandten. Denn, wenn eine Person nur an Ihn glaubt und nicht an seinen Gesandten, der Name des perfekten Glaubens wird ihm nie zugesprochen werden, solange bis er nicht an seinen Gesandten zusammen mit ihm glaubt.


So the Apostle laid down the sunna [of reciting the Prophets name together with that of God] for testing the faith of every man [as the following tradition indicates]: 


So setzte der Gesandte die Sunna (der Rezitation des Namens des Prophetetn zusammen mit Gott)fest , um den Glauben eines jeden Menschen zu bestätigen, (wie die folgende Tradition indiziiert:)....


Quelle: https://www.fonsvitae.com/OnlineStore/tabid/58/pid/143/0863-Treatise-on-the-Foundations-of-Islamic-Jurisprudence-Al-Shafiis-Risala.aspx
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Gedanken und Erklärung zum obenstehenden Auszug




Wie wir feststellen, erwähnt Shafi zwei Quellen des Wissens oder sogar drei, welche im Islam existieren sollen. Dies war etwas ,was die damaligen Menschen vorher noch nie gehört hatten. Zu bemerken ferner, dass er erklären musste, warum es obligatorisch sei, etwas, was viele Muslime heute gar nicht hinterfragen würden. Weiter sagt er, dass diese Offenbarung (Sunna) nicht erkennbar sei für die Öffentlichkeit, sondern in der Hand von wenigen Autoritäten. Als letzter Punkt sehen wir, dass Shafi Koranverse benutzt, um seine neuen Ideen zu verbreiten, ihnen einen Weg zu ebnen, da der Koran die einzige Quelle war, welche für die damaligen Menschen zur Verfügung stand. Wir sehen, dass er dieselben Verse gebrauchte, welche heute von sunnitischen Gelehrten benutzt wird, um die Sunna zu verteidigen. Vor allem der „gehorche Gott und gehorche dem Gesandten“ Vers und der „Koran und die Weisheit“ Vers. Shafi behauptet, dass der Term „Weisheit“ die Sunna bezeichnet.


Zur Zeit Al Shafi, waren die Mutazilten (Koranisten) an der Macht. Die Sunniten kamen an die Macht mit Hilfe von politischer Allianz mit den Abbassiden (Al Mutawakkil Aera), da die Mutazilten keinen Hinweis im Koran finden konnten, um der herrschenden Klasse die absolute Autorität über die Masse zu geben, nicht so wie die Sunniten oder Shiiten. Diese mussten nur einige Hadithe „erschaffen“, welche ihnen die Macht bestätigten. Deshalb sehen wir einen so grossen Unterschied im Hinblick auf die Autorität des Propheten zwischen Koran und Sunna. Indem die Autorität des Propheten auf göttlichen Status erhoben wurde, war es den Sunniten und Shiiten nachher möglich, die Macht auf die herrschenden Gesellschaftsschichten oder Führer zu transferieren. Dies ist wahrscheinlich der Grund, weshalb die herrschende Klasse der islamischen Geschichte sich vor allem mit den Sunniten befreundete und zusammenschloss..


Die Shias als die Hauptgegner der Sunniten, gaben die Macht den Klerikern, da sie nicht führend waren in der Abbassidenzeit. Die Sunniten dagegen waren an der Macht und gaben so alle Autorität dem Machthaber. Dies war etwas, was die Mutazilten niemals tun konnten, da ihre einzige Quelle der Koran darstellte und der Koran ist klar hinsichtlich der Autorität des Propheten. Ausser wenn das Recht eines Menschen verletzt worden war, besass der Prophet keine Autorität über ein Individuum. Ob diese Person glauben wollte oder Zakat geben wolle oder Fasten wollte im Ramadan, dies gehörte nicht zu seinen Aufgaben. Da jedoch die höchste Autorität auf Erden einem einem Propheten zusteht, kann niemals jemand eine höhere Autorität als jener besitzen. Dies wurde als gefährlich angesehen und nicht hilfreich für die Machthaber, vor allem für die Abassider und jene, die ihnen nachfolgten. Die herrschende Klassen im Islam warem vor allem Mekkaner und sie hatten eigentlich keinerlei Ruhm, ausser ihrer Abstammung. So machte es Sinn für sie, ihre politische Autorität Muhammad zu übergeben, zugleich hielten sie an ihrer Abstammung fest und betonten sie, um an die Macht zu kommen. So funktionierten Gesellschaften und ihre Stämme und keiner konnte höher sein als der Stamm des Propheten, die Banu Hashims, von denen die Abassider ihre Wurzeln herhatten. Abbas war Muhammads Onkel und sein Sohn war Abdullah ibn Abbas, der oft in Bucharis Hadithkollektion als Erzähler auftaucht. Die mekkanische Elite konnte nicht behaupten, Hadithe von Moses oder Noha zu haben, so machte es Sinn für sie, Muhammads Aussprüche zu göttlicher Offenbarung zu erheben, denn so wurde seine Menschlichkeit gelobt und gleichfalls seine absolute Autorität und sein Status, welcher dann auf die Mekkanische Elite transferiert wurde. Diese waren Inhaber der nobelsten der Stämme mit absoluter Autorität und Macht. Die Gefährten fungierten als „Bräutigame“, da nur durch sie oder durch einen anderen Propheten die Autorität auf andere verteilt werden konnte.


 Der Krieg von Abu Bakr gegen jene die keine Zakat zahlen wollten, ist ein gutes Beispiel dafuer, dass die Machthaber viele Hadithe auf Umar und Ali verlegten. (Um Abu Bakr zu entmachten) Allgemein kann gesagt werden, dass diese vier Gefährten , welche als Kalifen gewählt wurden, sich wahrscheinlicht diesem Spiel nicht unterwerfen wollten und so ermordeten die Mekkaner und ihre Verbündeten sie und verbreiteten Lügen und Verleumdungen über sie. Vom Koran sehen wir, dass eine Forderung der Mekkaner an den Propheten war: 


10.15. Wenn ihnen Unsere eindeutigen Verse vorgetragen werden, sagen die Ableugner, die an die Auferstehung nicht glauben und Uns im Jenseits nicht zu begegnen hoffen: "Bringe einen anderen Koran oder ändere ihn unseren Wünschen entsprechend ab!" Sage: "Ich darf ihn von mir aus nicht abändern. Ich folge dem mir Offenbarten. Ich fürchte, wenn ich meinem Herrn trotzen würde, die Strafe eines gewaltigen Tages." 


Dies im Vergleich zu folgendem Lehrsatz der sunnitischen Tradition:


Die Sunna und sein Platz im Vergleich zum erhabenen Koran


Die Sunna kann in drei Teile gegliedert werden.


-Bestätigende Sunna: dies ist der Teil der Sunna, welche den Koran bestätigt und verstärkt.


- Erklärende Sunna: Diese Sunna erklärt den heiligen Koran und die verschiedenen Rechtsgutachten des Korans. Er enthält vier Teile


1. erweitern was nur kurz gefasst worden ist im Koran
2. erklären, was schwierig zu verstehen ist von Versen oder Ausdrücken
3. allgemeine Feststellungen des Koranes begrenzen
4. Allgemeines im Koran präzisieren 


- Erneuernde Sunna: Eine Sunna, welche ein neues Gesetz bringt. Dieser Teil der sunna ist jener, welcher ein neues Gesetz und eine neue Sharia bringt, welche nicht im Koran erwähnt ist. 


Vergleiche:
http://www.al-islami.com/islam/authority_of_sunnah.php?p=1


Was im roten und blauen Teil hervorgehoben ist, sehen wir beispielsweise bei der Interpretation des folgenden Koranverses:


[2.62] Die Gläubigen, Juden, Christen, Sabäer und diejenigen, die an Gott und den Jüngsten Tag glauben und gute Werke verrichten und sich eines guten Lebenswandels befleißigen, haben ihren Lohn bei ihrem Herrn. Sie brauchen keine Angst zu haben, und sollen nicht traurig sein. 


Eine solch allgemeine Aussage wurde durch Hadithe präzisiert. Der allgemeinen Aussage des Verses wurden die die fünf Säulen des Islams hinzugefügt, um dieses einfache Kriterium Allahs zu ändern. Diese fünf Säulen sind ein Beispiel für den blau hervorgehobenen Teil der Sunna. 


(9.29) kämpft gegen jene, welche nicht an Allah glauben und nicht an den letzten Tag, noch das Verbieten, was Allah und sein Gesandter verboten haben, noch glauben (lernen) den Deen der Wahrheit, auch wenn sie Leute des buches sind, so lange, bis sie die ersatzleistung in Ergebung bezahlen und sich als untergebene ansehen. 


Hier ein Vers, der an die Mekkaner und ihre jüdischen Verbündeten gerichtet war, welche Muhammad und seine Anhänger verfolgten und penetrierten und sie von Mekka vertrieben, und wie diese nun Ersatzleistung für ihre Verluste bezahlen sollten (ein Betrag, als Reparatur für all die Verluste, die die Muslime erlitten hatten), dieses Verständnis erhalten wir, wenn wir den Kontext und die umlegenden Verse anschauen. Dieser Vers betrifft die Juden und Christen , welche unter der damaligen Herrschaft von den Muslimen lebten, es ist kein allgemeiner Vers. So kamen sie dann und machten Hadithe über Abu Bakr und Umar etc, wie jene Jizya erhoben hätten für Nichtmuslime und kamen mit dem bekannten Hadith „ mir wurde befohlen die Leute zu bekämpfen, bis sie sagen La ilaha illa lah“, welche das Kriterium des Korans von einem Defensiven Krieg abänderte zu einem Offensiven Krieg und die Eroberungsära der Muslime einleitete.


In diesen zwei Beispielen sehen wir, wie Allgemeines präzisiert wurden und via versa, wie Dinge hinzugefügt wurden, um den Mekkanischen Ansprüchen zu genügen. Unfähig, den Koran selbst zu verändern, öffneten sie den Weg zu einem „neuen Koran seitens Muhammad“ , den sie Sunna nannten und so konnten sie verändern, was sie wollten. Wir wissen sehr wohl, dass an anderer Stelle die Sunna den Koran abrogieren kann, was man fast nicht zu sagen wagt. Aber Kleriker vermeiden es, dies in der Öffentlichkeit zu sagen, so dass die breite Masse dies gar nicht gewahr ist. Apostasie fällt unter diese Kategorie. Ein Gesetz der Sunna, welches das Gesetz des Korans auslöscht. Apostasie wird in der Sunna mit dem Tod bestraft, ein Gesetz, welches seit der Geschichte des Islams sehr wenig angewandt wurde, da es sehr kontrovers ist. Abrogration des Korans ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und gegen die Weisheit des Korans. Steinigung zu Tode ist ein anderes Recht derselben Kategorie, welches praktisch niemals ausgeführt wurde, ausser in Situationen, wo Extremisten das Ruder übernehmen. Die Diskrepanz zur Aussage der Glaubensfreiheit des Korans ist frappierend und offensichtlich und so wird vermieden, diese Strafe auszuführen.In der Geschichte des Islams wurde diese Strafe auch deshalb sehr selten angewandt. Muhamamd Ibn Abu AlWahhab, der Begründer des Wahhabismus soll die erste Person gewesen sein, der dieses Gesetz ausgeführt haben soll. Dies ist jedoch nicht gesichert. Es wird auch gesagt, dass er dann aus der Stadt verwiesen wurde, da er das Recht in seine Hände genommen habe.


Schauen wir nochmal den Vers an: 


10.15.Wenn ihnen Unsere eindeutigen Verse vorgetragen werden, sagen die Ableugner, die an die Auferstehung nicht glauben und Uns im Jenseits nicht zu begegnen hoffen: "Bringe einen anderen Koran oder ändere ihn unseren Wünschen entsprechend ab!" Sage: "Ich darf ihn von mir aus nicht abändern. Ich folge dem mir Offenbarten. Ich fürchte, wenn ich meinem Herrn trotzen würde, die Strafe eines gewaltigen Tages." 


Wir sehen Muhammads Antwort auf ihre Forderung „ Ich habe nicht die Macht, ihn von mir aus abzuändern. Ich habe keine Macht neue Gesetze hinzuzufügen, noch generelle Verse zu präzisieren oder umgekehrt und sicherlich habe ich kein Recht, Verse durch andere abzurogieren, zu löschen, auch wenn ihr dies wollt.“


Das war vielleicht der Punkt, da die Mekkaner merkten, dass sie keine Chance hatten gegen Muhammad, dass er nicht ihnen gehorchen würde und nicht Willens war, mit ihnen zu kooperieren.Die Antwort, die er ihnen in diesem Vers gegeben hat, zeigt uns seine limitierte Macht die er hatte, wenn es um die Gesetze des Korans ging. Sicherlich ist dieser Aspekt der Sunna ( die politische Herrschende Klasse und ihr Einfluss) nur einer. Es sind noch die vorislamischen Einflüsse zu nennen, (Heidentum, Perser, Feueranbeter, Judentum, allgemeine kulturelle Einflüsse, Beduinische Einflüsse und auch koranische Einflüsse ) Die Sunna reflektiert die ideologische und kulturellen Kämpfe der damaligen muslimischen Gesellschaft, wie wir es an den Widersprüchen der Überlieferungen entnehmen können.


Als einfacher Muslim, der sich primär am Koran orientiert, mögen wir uns vielleicht nicht um all dies kümmern , aber es ist sehr interessant zu sehen und auch wichtig für den Dialog mit unseren Geschwistern.

Mittwoch, 11. April 2012

Buchverehrung und Andacht




Religiöse Schriften bleiben das Fundament von jedem religiösen Denken oder Glauben. Hier soll nicht diskutiert werden, ob die Lehren mit den Schriften übereinstimmen oder nicht. Hier soll nur die Aufmerksamkeit darauf gelenkt werden, dass diese religiösen Schriften oftmals das Zentrum extremer Verehrung werden, die bestimmte Rituale erfordern, wie beispielsweise die rituelle Waschung oder sie werden als so hocherhaben angeschaut, dass sie nur von Gelehrten gelesen werden können...

Dieses Konzept der Schriftverehrung ist nicht nur sichtbar im Islam. Vielmehr kann man es durch die Geschichte immer wieder verfolgen, bei verschiedensten Schriften und ihren Anhängern.

Eine solche Verehrung ist eine der ersten Schritte, um den Kontakt mit der überlieferten Botschaft zu verlieren , sich als dunkel und nichtwürdig zu erachten, die „heilige Schrift“ zu lesen und so die Verantwortung des Studiums der Schriften an „gereinigte“ Kleriker abzugeben. Diesen wird dann das volle Recht zugesprochen, die Schrift zu berühren, zu studieren und zu interpretieren. Der normale Sterbliche hat dann den Ausführungen der „Erhellten“ zu folgen, dies meistens blind und voller Vertrauen in die Unfehlbarkeit der Gelehrten.
In extremen Fällen kann dies soweit führen, dass der Dialog (die Offenbarung) nur zu bestimmten Zeiten, in Ritualen oder Zelebrationen verwendet wird.
 
Wir sehen, dass im Koran dieselbe Situation dargestellt wird, im Hinblick auf die Kinder Israels
 
006:091
"Die Widersacher haben Gott nicht so verstanden und so geehrt, wie es Ihm gebührt. Sie sagen: "Gott sendet keinem Menschen etwas herab." Sprich: "Wer hat das Buch herabgesandt, das Moses verkündete und den Menschen Licht und Rechtleitung brachte? Ihr (Juden) schreibt es auf lose Blätter, von denen ihr einige zeigt und viele verborgen haltet; und euch wurde gelehrt, was weder ihr wußtet noch eure Väter wußten. " Sage: "Gott ist es, Der das Buch, die Thora, herabgesandt hat", und laß sie ihr Spiel auf ihren Irrwegen treiben.
 
Vom oberen Vers wird ersichtlich, dass die aufgeschriebene Schrift immer in den Haenden von bestimmten ausgewaehlten Priestern gewesen ist. Jedoch wird auch klar, dass genau jene Priester dieses oftmals benutzt haben, um die Lehren, welche verbreitet wurden, zu kontrollieren bzw. zu manipulieren.

Die Schrift und ihre Botschaft sollte eine lebendige Quelle von immerwährender Rechtleitung sein. Sie sollte für alle zugänglich sein, frei, geprüft und studiert und darüber nachgedacht von der gesamten Menschheit. Ganz sicher sollte ihr immer der gebührende Respekt zukommen. Das primäre Ziel einer Schrift war jedoch immer die Rechtleitung und nicht die Verehrung.

In diesem Zusammenhang ist wichtig zu sehen, dass sogar Prophet Moses – Friede auf ihm – die Tafel mit den Offenbarungen der Gebote Gottes auf den Boden warf im Zorn, jene Tafeln in welche Gott selbst seine Offenbarung eingeschrieben hatte, weil sein Volk in seiner Abwesenheit sich von Gott abgewandt hatten und zum Goetzendienst zurückgekehrt waren.Moses war nicht interessiert daran, dass die Tafeln verehrt wurden, sondern es ging ihm um die grundlagende Lehren derselben. 
 
007:150
Als Moses zornig und bekümmert zu seinem Volk zurückkam, sprach er: "Wie übel habt ihr mich vertreten, nachdem ich fortgegangen war! Seid ihr so in Eile gewesen, daß ihr Gottes Befehl gemäß nicht warten konntet?" Er warf die Tafeln hin, packte seinen Bruder am Schopf und zerrte ihn zu sich her. Aaron sprach: "Sohn meiner Mutter! Das Volk übermannte mich und hätte mich fast getötet. Laß die Feinde nicht schadenfroh über mich sein und ordne mich nicht den Ungerechten zu!"
 
Diese Geschichte wird auch vom AT bestätigt:

Exodus 32:19
"Als er aber nahe zum Lager kam und das Kalb und den Reigen sah, ergrimmte er mit Zorn und warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge 20und nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und zerschmelzte es mit Feuer und zermalmte es zu Pulver und stäubte es aufs Wasser und gab's den Kindern Israel zu trinken . Übersetzung Luther


 
Abschliessende Gedanken

Auch der Koran in seiner schriftlichen Form ist ein lebendes, „atmendes“ Dokument, welches anwendbar ist für alle Gesellschaften und Zeiten. Wenn er nicht gebraucht wird, schläft seine Botschaft ein und kann von wenigen „ausgewählten“ Menschen beliebig interpretiert werden.
Der Koran enthält fundamentale Lehren für die Gesellschaft und spirituelle Weisheiten für alle Menschen, nicht nur für gewisse Menschen, welche sich Araber nennen und im 7.Jahrhundert gelebt haben...


Brauchen wir die rituelle Reinigung (Wudu) wenn wir den Koran berühren?




Fuer diejenigen Leser, welche nicht den ganzen Artikel lesen wollen, heisst die simple Antwort: nein

Dass man eine komplette Waschung machen sollte oder sich in einem „sauberen“ Zustand befinden muss, um den Koran anzufassen, wurde zu einem weitverbreiteten Glauben unter den Muslimen. Der folgende Vers wurde völlig missinterpretiert und er ist die Ursache und dient als Beweis für dieses Konzept.

056.77-79
Es ist ein segensreicher Koran in einem wohlaufbewahrten Buch. Ihn dürfen nur die Reinen berühren

Um auf die Antwort zu kommen, gibt es zwei verschiedene Erklärungen. Ich werde beide Erklärungsversuche hier präsentieren, damit sich der Leser ein komplettes Bild dazu machen kann.

Leider werden oft die Versuche, den Vers auf den Koran bezogen zu verstehen nicht sehr geschätzt und es wird einfach die allgemeine Meinung übernommen, ohne diese zu hinterfragen. Aber auch wenn man den Vers nicht Wort für Wort analysiert, ergibt sich aus der Übersetzung, dass dieser Vers kein Gebot oder ein Befehl, sondern vielmehr die Feststellung einer Tatsache ist.

Wäre dieser Vers ein Hinweis auf den Koran und wörtlich zu verstehen, dann könnte dies leicht „getestet“ werden, durch die Übergabe des Koran an jemanden, der als „unrein“ deklariert wurde. Das stellt sich als Nächstes die Frage, was Unrein denn genau bedeutet. Je nach Definition dieses Begriffes wird der Fragende zu komplett verschiedenen Ergebnissen kommen. Es wird deutlich, dass diese Interpretation des Verses fehlerhaft ist.
Nun also zu den zwei Erklärungsversuchen.


1. Fassen oder Erfassen

Quellentext:www.hanif.de

Man lehrte uns seit unserer Kindheit, Gottes Buch mit Sorgfalt zu behandeln und niemals diese Blätter anzufassen, außer nach dem wir die Ritualwaschung vollzogen haben. Unsere Religionslehrer gaben als Hinweis für diese Regel Vers 56:79 an, in dem stehen soll, dass nur gereinigte Personen das Buch anfassen dürfen. Und genau nach dieser Regel haben die Übersetzer des Koran diesen Vers wiedergegeben, ohne genauer im Kontext des Koran zu überlegen:



Khoury  das nur die berühren dürfen, die rein gemacht 


worden sind;

Azhar Ihn dürfen nur die Reinen berühren

Ahmadyyah  Keiner kann es berühren, außer den Gereinigten -
Rasul  Keiner kann sie berühren, außer den Reinen.

Paret  die nur von Reinen berührt wird,

Bubenheim  das nur diejenigen berühren (dürfen), die 


vollkommen gereinigt sind;

Es ist sicher eine gute Lehre, bei der wir gelernt haben, Respekt vor Gottes Buch zu zeigen, doch gewisse Ängste haben sich in uns dadurch entwickelt, dass wir vor dem Blatt an sich Respekt haben und weniger vor dem Inhalt der heiligen Schrift. Hier möchten wir auch betonen, dass Sorgfalt und Respekt allen Büchern gilt, die von Wissen handeln. Bücher im Allgemeinen sind eine gute Stütze für uns auf dem Weg zur Wahrheit und deshalb sollen sie gepflegt und sauber gehalten werden. Nur bei Vers 56:79 glauben wir, dass es sich um eine andere Sache handelt als das, was behauptet wird.

لا يمسه إلا المطهرون

So wie es scheint unterscheiden viele nicht zwischen den beiden Begriffen مس [MaSa] und لمس [LaMaSa], die, wie in anderen Sprachen der Fall ist, leicht zu verwechseln sind. Denn in beiden Fällen geht es um etwas zu (be-)greifen oder (er-, an-)fassen:
Das Wort  لمس [LaMaSa] haben wir in 5 Versen gefunden, dabei handelt es sich um eine materielle Berührung einer Sache oder anderer Personen:

6:7 Wenn Wir dir auch eine Schrift auf einem Blatt Papier herabgesandt hätten, welche sie mit Händen angefaßt (faLaMasouHo) hätten, die Ungläubigen hätten selbst dann gesagt: Das ist nichts als offenkundige Zauberei.

Dagegen hat das Wort  مس [MaSa], die in 61 Versen zu finden ist, eine weite Palette an Bedeutungen:

2:275 Diejenigen, die Zinsen verschlingen, sollen nicht anders dastehen als wie einer, der vom Satan erfaßt [Al-Mass] und zum Wahnsinn getrieben wird. Dies (soll so sein,) weil sie sagen: Handel ist dasselbe wie Zinsnehmen. Doch Allah hat den Handel erlaubt und das Zinsnehmen verboten. Und wenn zu jemandem eine Ermahnung von seinem Herrn kommt und er dann aufhört – dem soll verbleiben, was bereits geschehen ist. Und seine Sache ist bei Allah. Wer es aber von neuem tut – die werden Bewohner des Feuers sein, darin werden sie ewig bleiben.

3:174 Sie kehrten mit Gnade und Huld von Gott zurück, nichts Böses berührte sie [yaMSaSHoM], und sie folgten dem Wohlgefallen Gottes. Und Gott besitzt große Huld.

11:10 Und wenn Wir ihn nach einem Leid, das ihn erfaßt hat [MaSaTHo], Angenehmes kosten lassen, sagt er gewiß: »Das Übel ist von mir gewichen.« Und er ist froh und prahlerisch,


Die zweite Sache, die von den Übersetzern richtig wiedergegeben wurde, ist, dass das Buch von denen berührt wird, die GEREINIGT WORDEN SIND und nicht von denen, die sich gereinigt haben. Und genau hier liegt der Unterschied zu dem, was von den Gelehrten der islamischen Schulen interpretiert wird. Um Misverständnisse auszuschießen wollen wir zeigen, dass der Koran einen Unterschied machte zwischen denen, die sich selbst reinigen und denen, die gereinigt werden:

Sich selbst reinigen


9:108
Stell dich niemals in ihr zum Gebet hin. Eine Moschee, die vom ersten Tag an auf die Gottesfurcht gegründet worden ist, hat eher darauf Anspruch, daß du dich in ihr hinstellst. In ihr sind Männer, die es lieben, sich zu reinigen. Und Gott liebt die, die sich reinigen

Gereinigte


3:55
Als Gott sprach: »O Jesus, Ich werde dich abberufen und zu Mir erheben und dich von denen, die ungläubig sind, reinigen[MoTaHeRoKa]. Und Ich werde diejenigen, die dir folgen, über die, die ungläubig sind, stellen bis zum Tag der Auferstehung. Dann wird zu Mir eure Rückkehr sein, und Ich werde zwischen euch über das urteilen, worüber ihr uneins waret.

Man sieht in Vers 3:55, dass die Reinigung nicht unbedingt mit materiellen Dingen zu tun hat, sondern vielmehr geht es um das Freisein von negativen Eigenschaften, die sich durch den Kontakt mit Ungläubigen aneignet.
Unser Vorschlag für die Übersetzung von Vers 56:79 wäre nach unserer Meinung wie folgt richtiger:



لا يمسه إلا المطهرون

56:79 Niemand erfasst ihn außer den Gereinigten




2. Quran ist nicht gleich Umm al Kitab

Quellentext: www.quransmessage.com ( freie Übersetzung aus dem englischen von mir)

Um den Vers in seiner Gesamtheit zu verstehen müssen wir alle Verse, die sich mit diesem Thema im weitesten Sinne auseinandersetzen aus dem Koran zusammentragen.
Als erstes muss anerkannt werden, dass der Koran als erstes eine mündliche Offenbarung darstellt, überbracht durch einen Gesandten (Gabriel) durch eine Inspiration Gottes zu einem Prophet (Muhammad. Friede sei auf ihm) Es wurde nicht als buch oder Text offenbart.
Wenn wir den Koran unter dem Aspekt der Offenbarun betrachten, dann ist er in erster Linie eine mündliche Offenbarung. Der Name „Quran“ als etwas Rezitiertes weist auch deutlich darauf hin.
Noble Schreiber transformierten diese mündliche Offenbarung zu einem Text , dies ist ohne Zweifel und wird bestätigt vom Koran selbst. (80.13-16). Allerdings blieb das fundament der Übertragung immer oral und wurde mündlich weiterverbreitet durch das komplette Auswendiglernen des gesamten Korans. Die Fixierung des Textes daneben und seine Zusammenstellung zu einem einheitlichen Buch (welches der vierte Kalif Othman anordnete)sichertet die Offenbarung.


Was ist das Umm al Kitab ( die Mutter der Bücher) – die Meister Tafel oder wohlbewahrte Tafel_?

Über dieses Thema herrscht oftmals ein riesiges Durcheinander. Die Meistertafel oder wohlbewahrte Tafel ist die UMM al KITAB Die Mutter der Bücher, welche sich in Gottes Gegenwart befindet. Dies ist die originale Quelle und das fundament aller Offenbarungen und Schriften, die Gott herabgesendet hat, inklusive des Korans.

013.039
Gott löscht aus, was er will und bestätigt, was ihm gefällt, bei ihm ist die Mutter des Buches (Arabisch Umm al Kitab)” 

043.002-4
Beim Buch, welches Dinge klarmacht. Wahrlich, wir haben den Koran in Arabisch gemacht, damit ihr ihn verstehen könnt. Und wahrlich, er ist in der Mutter des Buches (Arabisch: Umm-ul-Kitab) (enthalten) welches in unserer Gegenwart (Arabisch: Ladayna)ist, hocherhaben voller Weisheit.

Dieses Umm al Kitab ist die Quelle in der Gegenwart Gottes und ist auch bezeichnet als ‘Luh-e-Mahfuz’ (wohlbewahrte Tafel). Dieses ist es, welches der Koran behauptet, welches voll beschützt und behütet wird.

085:021-22
Dies ist der erhabene Quran, in einer wohlbewahrten Tafel,(Arabisch: Luh-e-Mahfuz)” 

Es wird absolut klar nach der Betrachtung dieser Verse, dass eine separate Quelle existiert, welche bei Gott allein ist, eine Meisterquelle, welche niemals korrupiert werden kann und welche beschützt wird. Alle Botschaften und Schriften wurden aus dieser Tafel entnommen und sie ist die Quelle für die Lehren und Weisheiten, welche die Gesandten Gottes verbreitet haben.

Zurück zum Vers - 56.77-79

056.77-79
Es ist ein segensreicher Koran in einem wohlaufbewahrten Buch. Ihn dürfen nur die Reinen berühren

Wenn wir nun den Vers genau anschauen, wird uns klar, dass sich der Bezug auf „das wohlbewahrte Buch“ eine Referenz ist für die Quelle bei Gott, d.h. Für die Umm al Kitab (Mother Book 13.39; 43.2-4);(Guarded Tablet 85.21-22), welches die ultimative Quelle ist, welche bei Gott ist und niemals korruptiert werden kann. Diesem Umm al Kitab duerfen sich nur die Reinen, wei beispielsweis Gabriel naehern. Die Reinen ist hier ein Hinweis auf die Engel, von denen gesagt wird, dass sie Gott Tag und Nacht dienen und niemals müde werden. Der Vers bezieht sich nicht auf den Quran, welcher sich hier auf der Erde befindet.

Was ist denn nun mit dem Schutz des Korans?

Diese Frage wird offensichtlich und notwendig nach den obenstehenden Erklärungen.
Der einzige Schutz in Hinblick auf den Koran selbst, ist der Schutz für seine Erinnerung „Zikr“. 'Zikr' in Arabisch meint sich zu erinnern, zusammenzustellen, etwas im Gedächtnis zu behalten.

015.009
Ganz sicher haben wir die Erinnerung (arabisch Zikr) herabgesandt und wir werden ganz sicher ihr Beschützer sein (arabisch hafizun)
 
Der Koran wurde seit seiner Offenbarung bis heute immer im Gedächtnis von vielen Menschen bewahrt, indem sie ihn Wort für Wort auswendig lernten und dies kann bewiesen und verglichen werden mit irgend einem aufgeschriebenen Koran oder Koranmanuskript , egal welchen Alters, welche immer die mündliche Überlieferung bestätigt haben. Sogar die frühesten Manuskripte reflektieren die mündliche Überlieferung, welche wir heute besitzen, ohne Veränderung im Kontext, seiner Aussage oder Botschaft. Es gibt keinerlei Zweifel hinsichtlich des Inhaltes des Korans und mancher Muslim – von wo er aus stammen mag- wird den gesamten Koran aus seinem Gedächtnis zu rezitieren wissen.

Es gibt sicher manche Verschiedenheiten in den Überlieferungen der Hafs und Warsch Versionen oder auch innerhalb der koranischen Handschriften in Gelehrtenkreisen sowie in der breiten Masse.
Diese textlichen Unterschiede haben jedoch keinerlei Bedeutung, was die Botschaft des Korans angeht.
Im Hinblick auf seine Studie der zwei Überlieferungsarten von Hafs und Warsch, erklärt Dr. Adrian Brockett (York St John University Faculty of Education and Theology ):


 "The simple fact is that none of the differences listed in Chapters 9 and 10 has any great effect on the meaning. Many are differences with no effect on the meaning at all, and the rest are differences with affect on the meaning of the immediate context, but without any significant, wider effect on Muslim thought"    [1]

[1] Adrian Brockett, "The Value of Hafs And Warsh Transmissions For The Textual History Of The Qur'an" in Andrew Rippin's (Ed.), Approaches of The History of Interpretation of The Qur'an, 1988, Clarendon Press, Oxford,

Der Koran wurde niemals als Quellentext , d.h. Schriftlich , offenbart. Vielmehr war seine Offenbarung mündlicher Natur. So ist jedes Quranische Manuskript nur hilfreich im Sinne einer Bestätigung der mündlichen Überlieferung, nicht via versa. Ein fehlerhaftes Mansukript, schriftliche Fehler oder ein Druckfehler haben absolut keinerlei Auswirkung auf den Koran, so wie er heute rezitiert wird.
Ohne Zweifel haben beide, die mündliche und die schriftliche Überlieferung eine wichtige Rolle gespielt, hinsichtlich des Schutzes des Korans. Dies ist auch verbürgt im folgenden Vers, welcher die Erinnerung in mündlicher Form (Zikr) vom Koran als Buch oder in seiner schriftlichen Form aufzeigt, um auf eine Koexistenz der zwei Überlieferungsarten hinzuweisen.

036:069

وما علمنه الشعر وما ينبغى له إن هو إلا ذكر وقرءان مبين

Wir haben ihn nicht das Dichten gelehrt, und das steht ihm auch nicht an. Der ihm herabgesandte Koran ist eine Erinnerung (Zikr) und ein offenkundiger Koran (Quranin mubin).