Dienstag, 3. Januar 2012

Fest- und Opferbräuche


Eid nach dem Ramadan- wirklich islamisch?

Viele Muslime wissen nicht, dass der Ausdruck „eid“ niemals im Koran erwähnt wird, um das Ende der Fastenperiode Ramadan anzuzeigen. Bevor wir uns näher mit der Aussage des Korans und des Gebrauches des Wortes EID im Koran beschäftigen, wollen wir darauf hinweisen, dass es absolut nichts dagegen einzuwenden ist, zusammenzukommen, sich zu traditionellen Festen zu treffen und miteinander zu feiern, solange dabei keine Ethischen oder Moralischen Vorschriften des universalen Gesetztes Islam verletzt wird. Eid ist hier nicht ausgenommen.
Jedoch diese Feste wie Eid als einen Teil der „gebotenen Religion“, welche von Gott verlangt, zu verstehen, wenn es für jene absolut keine Bestätigung im Koran gibt, ist eine total andere Sache.
Auch wenn diese Feste ganz klar sehr viel Freude und Spass machen, so sollten wir erkennen, dass die Zelebration des „Eid“ eine traditionelle Sache bleibt und keine Religiöse, welche der Koran vorschreibt.
Beispielsweise, das Fasten im Monat Ramadan, das Bezahlen der Zakat oder das Ausführen des Gebetes werden uns nicht von einer „prophetischen Tradition“ vorgeschrieben und gelehrt. Darüber finden sich klare Vorschriften im Koran zusammen mit verschiedenen Regeln und Gesetzen, welche einzuhalten sind. Es gibt absolut keine religiöse Vorschrift, „eid“ zu feiern im Koran.
Der Grund des Fastens im Monat Ramadan wird auch vielfach missverstanden. Der Koran macht es absolut klar, dass der Grund des Fastens im Ramadan in der Zelebration und Erinnerung an die Grösse Gottes zu suchen sind, der uns mit dem Koran als letzte Offenbarungsschrift rechtgeleitet hat und immer noch rechtleitet- Wir sollten uns an diese Barmherzigkeit erinnern und Gott dafür danken.

002:185
...und dass ihr die Anzahl der Tage vollständig macht und die Grösse Gottes preisen/gewahr sein, weil er euch geführt hat und damit ihr ihm dankt."


Der Gebrauch von isolierten Koranversen, um den religiösen Bezug des Eid beweisen zu können

010.057-58
"Oh ihr Menschen! Es ist zu euch eine Rechtleitung/Richtung/Anleitung (Arabisch: mawizatun) gekommen von eurem Herrn und eine Heilung für was in euren Brüsten ist und für die, welche glauben, eine Rechtleitung und Barmherzigkeit. Sag: in der Gnade Gottes und seiner Barmherzigkeit, in diesem sollen sie sich erfreuen (Arabisch: yafrahu). Dies ist besser als was sie horten.

Es wird von einigen Muslimen behauptet, in Anlehnung an diesen Vers, dass Gott sie anhalte, sich zu erfreuen und am Eid Fest teilzunehmen, als Gelegenheit die Offenbarung des Korans zu zelebrieren.
Der oben zitierte Vers ist jedoch allgemein zu verstehen, die Gläubigen sollen sich erfreuen (es wird kein spezieller Tag erwähnt) weil ihnen Rechtleitung zuteil wurde. Es ist nicht zulässig, diesen Vers als eine Bestätigung für eine Zelebration des Eids zu benutzen. Der Koran weist in keiner Weise auf einen bestimmten Tag hin.
Weiter, wir das Wort „eid“ sehr wohl in einem anderen Kontext gebraucht und bedeutet etwas anderes:.

Das letzte Abendmahl wird als Eid bezeichnet

Der Ausdruck Eid wird nur einmal im ganzen Koran gebraucht und deutet auf eine Zeremonie hin, die im christlichen Kontext als letztes Abendmahl bekannt ist. Nach dem neuen Testament wurde dieses Fest zelebriert von den Jüngern Jesus- Friede sei auf ihm – auf seine Anordnung hin, sich an ihn zu erinnern.)
Nach dem Koran betete Jesus-Friede sei auf ihm- auf die Bitte seiner Jünger zu Gott, dass er ihnen einen gedeckten Tisch herabsende als Fest (Eid)(5:112)
Dieses Fest sollte ein Zeichen Gottes sein für den ersten und letzten unter ihnen.

005.114
"Jesus, Sohn der Maria sagte: Oh Gott unser Herr, sende uns vom Himmel einen gedeckten Tisch, dass es für uns ein Fest (Arabisch: Eidan) für den ersten und den letzten von uns sei und ein Zeichen von dir, und gib uns unsere Versorgung, weil du der beste Versorger bist."

Auch wenn Fasten verordnet wurde im Monat Ramadan für die Gläubigen um Gott zu danken für seine Rechtleitung, sehen viele Muslime davon ab, den Koran zu studieren und seine Botschaft herauszufiltern.

Dieser falsche Weg lässt sie den echten Kontext des Korans vergessen, seine fantastischen Argumente und Wortwahl, seine Rechtleitung und Barmherzigkeit für Religöse Führer.
Tatsächlich scheint der echte Grund des Fastens negiert zu werden. Es ist eine Sache, Gott für seine Rechtleitung durch die Offenbarung zu danken und eine völlig andere, den Koran
auf die Seite zu legen in einer unschönen Weise.
Es wäre wohl besser, sich am Ende der Fastenperiode zu fragen:

  • studierte man den Koran, seine Verse, seinen Inhalt und versuchte, Führung und Rechtleitung daraus zu erhalten? Oder beschränkte sich die Beschäftigung mit dem Koran damit, ihn zu rezitieren oder ihm in einer fremden Sprache zuzuhören, die man vielleicht nicht einmal versteht?
  • dachte man über den Koran nach, studierte ihn, wie es in Arabisch heisst: Tadabbur' ? 'Tadabbur' in: 4:82, 23:68, 38:29,47:24 meint, suchen, forschen, nachdenken, bis eine Sache klar ist.
  • fühlte man sich wirklich spirituell erneuert und gesäubert nachdem man den Koran gelesen und über seine Verse nachgedacht hatte?
  • lernte man Geduld Humanität, Bescheidenheit, Güte und all die guten Eigenschaften und versuchte sie umzusetzen?
  • Zum Schluss, hatte sich der Grund des Fastens, der Grund des Ramadans , wirklich erfüllt? Der Grund, weshalb dieser Monat der „Gesegnete“ Monat genannt wird?
Schlussfolgerungen

Die heutige muslimische Umma hat die wahre Essenz der früheren noblen Tradition - das Fest abzuhalten um Gott zu danken und zu gedenken, nachdem einen Monat lang seine letzte Offenbarung gelesen, studiert und über seinen Inhalt nachgedacht wurde - verloren.

Die wahre Essenz und die spirituelle Wahrheit wurde erstickt unter den religiösen Traditionen. Die Wahrheit: Rechtleitung aus dem Koran abzuleiten und uns auf den Grund zu besinnen.

Eid al Adha- Das Opferfest

Dies waren die Gedanken über den Eid nach dem Ramadan. Wie sieht es denn mit dem Eid -dem sogenannten Opferfest- aus, das am Ende der Pilgerfahrt, die heutzutage nur noch zehn spezielle Tage im Jahr durchgeführt wird, zelebriert wird?
Es wird traditionellerweise geschlachtet. Alles schwimmt im Blut der geopferten Tiere. Die Menschen, welche vielleicht unter dem Jahr niemals Fleisch essen, versinken im Fleisch und die Armen stehen Schlange- mehrmals und an mehreren Orten, um sich mit dem begehrten Fleisch einzudecken.
Ist dies wirklich von Gott so gewollt? Oder haben wir hier vielleicht etwas falsch verstanden? Sagt Gott uns wirklich im Koran, dass wir – die zu Hause gebliebenen - alle unsere Tiere schlachten sollen? Ist dieses Opfer, wenn überhaupt , nicht nur für diejenigen gedacht, die die Pilgerfahrt durchführen?
Fragen über Fragen.
Sie führen uns auch zu einem Thema, das vielen Muslimen wie Nichtmuslimen am Herzen liegt. Viele sind jedoch zu abgestumpft oder zu ängstlich oder können es schlicht und einfach nicht ertragen, sich weiter mit der Materie auseinanderzusetzen. Der Leser merkt, worauf ich hinauswill:
Das Schlachten, das von den Muslimen wie auch den Juden - wie sie sagen, von Gott verordnet- durchgeführt wird. Es wird dem Tier bei vollem Bewusstsein die Kehle durchgeschnitten und nachher ausgeblutet. Ist dies wirklich so vom Koran vorgeschrieben?
Es gibt Muslime, welche sich sicher sind, dass der Koran das Schlachten als die vorgeschriebene Methode ein Tier zu töten, um es zu essen, gar nicht beschreibe. Weiter wird gesagt, dass Muslime frei seien, ein Tier zu essen, auf Welche Weise es auch immer geschlachtet worden sei, und das einzig wichtige dabei sei, das Ausssprechen des Namens von Gott, indem man „bismillah“ sage, wenn man es konsumiere.
Der Artikel will darlegen, dass das „totmachen“ ein Prozess des Schlachtens sein sollte.
Vier Teilbereiche werden diskutier. Innerhalb des dritten Teiles wird speziell auf den Begriff des opferns eingegangen.


(1) Schlachten von Tieren
(2) Opfern
- Ist 'Thakaytum' ein Synonym von 'Thubiha' (aka. ziba/dhiba)?
- Wurde der Ausdruck 'Thubiha' oder seine Wurzel noch an anderen Orten gebraucht im Koran?
    - Schlachten versus Opfern - Grund des echten Opferns - Ort des echten Opferns - der Opferbegriff im Koran - Schlussfolgerungen zum Opfern
  1. Nenne Gottes Namen, bevor du ein Tier tötest.
  2. Das Töten von Tieren durch Erschlagen, Stossen, Betäuben ist verboten
  3. Schlachtmethoden in der Industrie:
  4. Ist Schächten die von Gott gewollte Methode ein Tier zu töten?
  5. Schlussfolgerungen zum Schlachten
  1. Schlachten von Tieren
005:003
"Verboten ist euch Aas (Arabisch: maytatu) und Blut (Arabisch: damu) und das Fleisch vom Schwein (Arabisch: walahmu-lkhanziri) und das, worüber irgendein anderer Name als der Gottes angerufen worden ist, und das Tier, das erstickt worden ist oder zu Tode geschlagen (Arabisch: mawqudhatu) oder getötet durch einen Sturz oder durch Hörnerstoss oder von einem Raubtier gerissen, ausser dem, was ihr selbst geschlachtet habt (Arabisch: Thakaytum), während es noch lebte, und verboten ist euch alles, was auf Altären des Götzendiesstes geschlachtet worden ist (Arabisch: Thubiha). Und euch ist verboten durch Wahrsagerei zu erkunden zu suchen, was die Zukunft für euch bereithalten mag. Dies ist sündhaftes Verhalten.Heute haben jene, die darauf aus sind, die Wahrheit zu leugnen, alle Hoffnung verloren hinsichtlich eurer Religion: Erweist denn nicht ihnen Ehrfurcht, sondern habt Ehrfurcht vor mir.Heute habe ich euer religiöses Gesetz für euch vervollkommet und euch das volle Mass meiner Segnungen erteilt und gewollt, dass Selbstergebung in Mich eure Religion sein soll. Was jedoch den angeht, der durch äusserste Not getrieben wird und nicht durch eine Neigung zum Sündigen, siehe, Gott ist vielvergebend, ein Gnadenspender.

Zu bemerken, dass das arabische Wort 'Thakaytum' gebraucht worden ist, um das Schlachten (Töten) in einer erlaubten Form zu beschreiben. Dieser Ausdruck wurde hier benutzt im Gegensatz zu „Thubiha“, der das Schlachten, Opfern als heidnisches Ritual beschreibt und zwar ausdrücklich erwähnt, auf Opferaltaren.
Weshalb benutzt Gott hier das Wort 'Thakaytum' anstelle des Wortes Thiba/Ziba'?

  1. Opfern

Ist 'Thakaytum' ein Synonym von 'Thiba/Ziba' ?
Thakaytum: Wurzel: DHAL/THAL-KAF-WAW

wichtig hier ist die Bedeutung des Wortes ‘Thakaytum’ wie es in klassischen Arabischen Wörterbücher erklärt wird. Die Bezeichnung, um ein Leben in einer bestimmten Form zu beenden, exklusiv anderer Formen. Es wurde mit Schlachten (Halal Schlachten) gleichgesetzt.

Weiter in diesem Zusammenhang wichtig zu erwähnen ist, dass immer nur die Details dieses Schlachtens debatiert wurden (Schächten oder eine andere Form des Schlachtens)

Von den klassischen Korankommentatoren und Lexikonen ist ersichtlich, dass diese Ausdrücke als Synonyme angeschaut worden sind. Dies wird eigentlich von niemandem angezweifelt.

Es wird nicht auf eine bestimmte Form eingegangen. Es ist nur klar ersichtlich, dass das Wort thakaytum eine erlaubte Art des Tötens darstellt im Gegensatz zu Thiba, was mehr das Töten als Opfer beschreibt.

Ich frage mich jedoch, weshalb dann Gott diesen Unterschied gemacht hat, den wir im oberen Vers sehen? Gott benutzt jedes Wort sehr präzise, er setzt jedes Wort ganz genau, was wir an verschiedensten Orten sehen können. Es stellt sich hier die Frage, weshalb er dies hier auch getan hat?

Zum Unterschied: Thakaytum: Töten, um zu essen (Jagd, Nutztiere etc.)
Thiba: Töten für religiöse Zwecke, wie opfern für Gott

wo wurde das Wort 'Thiba' oder seine Zusammensetzungen sonst noch gebraucht im Koran?

Thiba/Ziba: Wurzel: DHAL/THAL-BA-HA ; zerteilen, Kehle durchschneiden, opfern, schlachten, massakrieren, schlachten in einer grossen Zahl,das rituelle schlachten

Der Koran gibt uns ein Beispiel, indem wir sehen, wie das Wort „thiba“ eingesetzt wurde, um das Töten für Gott zu beschreiben.In Sura Al Baqara, die Kuh, wird das Volk Moses von Gott dazu angehalten, eine Kuh zu schlachten. Sie jedoch erfragen immer mehr Details, bis es für sie äusserst schwierig wird, noch eine geeignete Kuh zu finden.
Das Wort Thiba ist hier gebraucht, um eine von Gott geforderte Schlachtung zu beschreiben.

Schlachten versus Opfern

2.67
Und siehe, Moses sagte zu seinem Volk: Seht, Gott gebietet euch eine Kuh zu opfern. (Arabisch: Tadhbahu -Wurzel: TH-BA-HA) Sie sagten: Spottest du über uns? Er antwortete: Ich suche Zuflucht bei Gott davor, so unwissend zu sein. …

2:71
Moses antwortete: seht, er sagt es soll eine Kuh sein, nicht zugerichtet, die Erde zu pflügen oder die Feldfrucht zu bewässern, makellos, ohne Zeichnung in irgendeiner anderen Farbe. Sie sagten: Endlich hast du die Wahrheit gerausgebracht, und daraufhin opferten (Arabisch: Thabahu – Wurzel: TH-BA-HA), sie sie, obwohl sie es beinahe ungetan gelassen hätten."

  • Gott fordert das Opfer
  • bezieht sich wahrscheinlich auf ein mosaisches Gesetz, welches vorschreibt, bei einem ungeklärten Mord eine Kuh zu schlachten.
    Dieses Gesetz findet sich im alten Testament: Deut.21.1-9
  • Es ist ein Befehl, der ausgeführt werden soll
  • es geht bei dem Opfer nicht um Nahrung

27.20/21
Und eines Tages schaute er vergebens aus nach einem der Vögel, und so sagte er: wie kommt es, dass ich den Wiedehopf nicht sehe? Oder könnte er unter den Abwesenden sein?
Wenn dem so sein sollte, will ich ihn äusserst streng bestrafen oder ihn töten(Arabisch thabahu), es sei denn, er bringt mir eine überzeugende Entschuldigung

  • Die Frage stellt sich, ob ein Prophet Gottes einen Vogel, nur weil er nicht anwesend war töten würde?
  • Es scheint sich hier nicht um ein wörtliche Drohung zu handeln . Dies ist auch die Meinung von zahlreichen Korankommentatoren (Beisp. Muhammed Asad)
  • das Wort hier ist klar nicht im Zusammenhang mit Nahrung, Hunger zu sehen
  • negativ gebraucht, als Drohung, sinnloser Akt
37.102
Und eines Tages, als das Kind alt genug geworden war, an seines (Vaters) Bemühungen teilzuhaben, sagte letzterer: o mein lieber Sohn, ich habe in einem Traum gesehen, dass ich dich opfern (Arabisch: athabahuk) sollte: betrachte denn, was deine Ansicht sein würde. Er antwortete: oh mein Vater: tu wie dir geboten worden ist, du wirst mich, enn Gott es so will, unter jenen finden, die geduldig in Widrigkeit sind.

  • Auch hier wird das Wort gebraucht, um ein gefordertes Opfer zu beschreiben.Ein Opfer für Gott
  • Abraham dachte, es sei von Gott vorgeschrieben
  • kein Zusammenhang mit Hunger oder Nahrungsgewinn
  • klare Prüfung
  • negativ
37.107
Und wir lösten ihn aus mit einem gewaltigen Opfer (Arabisch: bithibh azim)

  • Auch hier bei der Einlösung des Opfers wird auf den Kult hingewiesen: es geht um die Erfüllung einer Forderung
  • das Opfer hat nichts mit Nahrungsgewinnung zu tun.

2.49
Und gedenkt der Zeit, als wir euch vor Pharaos Leuten retteten, die euch mit grausameen Leiden heimsuchten, indem sie eure Söhne abschlachteten( Arabisch: juthabihuna) und eure Frauen verschonten, was eine schrecklichte Prüfung von eurem Erhalter war. (vergleiche auch 14.6, 28.4)

  • das Wort wird hier verwendet, um ein Massaker zu beschreiben.
  • Ganz klar negativ
  • sinnloses Blutvergiessen
  • wird als Prüfung bezeichnet

Grund des echten Opferns

22.27
Darum verkünde du allen Leuten die Pilgerfahrt. Sie werden zu Fuss zu dir kommen und auf jeder Art von schnellem Reittier, von jedem weit enfernten Punkt auf Erden kommend
22.28
auf dass sie viel erfahren mögen, was ihnen von Nutzen sein wird. Und dass sie den Namen Gottes an den festgesetzten Tagen lobpreisen mögen über welchem Vieh auch immer mit dem Er sie versorgt haben mag. Esst dann davon und speist die unglücklichen Armen
  1. Grund der Pilgerfahrt verbunden mit dem „Opfer“
  2. die Selbstaufopferung für die Sache Gottes (Gerechtigkeit, Frieden, Güte, Spenden) steht im Vordergrund
  3. hier wird das „neue“ Opfer erklärt:

    - es wird geopfert, um Danke zu sagen
    - um sich des Lebens und des Sterbens gegenwärtig zu sein
    - um Gott zu gedenken:alles Leben und der Tod ist von ihm
    - um sich der Wichtigkeit des Lebens bewusst zu werden: man soll nicht einfach
    gedankenlos töten, abschlachten, sondern bewusst ein „Opfer“ bringen, es im
    Namen Gottes schlachten und ganz wichtig:
    - man darf davon essen und muss die armen speisen
  4. das sinnlose Opfer der vorislamischen Zeit wird ersetzt durch das sinnvolle Opfer , nicht um etwas zu erhalten, sondern um zu geben.

Ort des echten Opferns

22.34
Und jeder Gemeinschaft haben wir einen Akt der Anbetung bestimmt, auf dass sie den Namen Gottes lobpreisen mögen über welchem Vieh auch immer mit dem Er sie versorgt haben mag. Und euer Gott ist der Eine und Einzige Gott, darum ergebt euch ihm, und verkünde du die frohe Kunde allen, die demütig sind
22.35
allen, deren Herzen vor Ehrfurcht erzittern, wann immer Gott genannt wird, und allen, die geduldig ertragen, was immer an Schlechtem sie trifft, und allen, die beständig das Gebet verrichten und für andere ausgeben von dem, was wir ihnen als Versorgung bereiten.
22.36
Und was das Opfern des Viehs angeht (Arabisch: Bud'na), wir haben es für euch als eines der von Gott errichteten Symbole verordnet, in dem Gutes für euch ist. Darum lobpreist den Namen Gottes über ihnen, wenn sie aufgereiht sind, und nachdem sie leblos zu Boden gefallen sind, esst von ihrem Fleisch und speist den Armen, der sich mit seinem Los bescheidet, wie auch den, der zu betteln gezwungen ist. Es ist zu diesem Zweck, dass wir sie euch euren Bedürfnissen dienstbar gemacht haben, auf dass ihr Grund haben möget, dankbar zu sein.
22.37
Aber behaltet im Gedächtnis: niemals erreicht ihr Fleisch Gott und auch nicht ihr Blut: es ist nur euer Gottesbewusstsein, das ihn erreicht. Es ist zu diesem Zweck, dass wir sie euren Bedürfnissen dienstbar gemacht haben, auf dass ihr Gott rühmen möget für all die Rechtleitung , mit der er euch begnadet hat. Und verkünde du diese frohe Kunde denen, die Gutes tun.

  • Hier wird klar, wo das „neue“ Opfer als Ritual ausgeführt werden kann: nur auf der Pilgerfahrt. Das Schlachten zu Hause ist also nicht vom Koran unterstützt
  • Der Sinn wird nochmals erwähnt: um sich die Gaben Gottes und das Geschenk des Lebens bewusst zu werden- ein sinnloses Töten ist von Gott als Frevel (keine Schlachtungen auf Opferaltaren) verurteilt
  • Das Opfer als Symbol des Lebens und der Versorgung: Es muss für die Nahrung getötet werden- eine Tötung eines Tieres, ohne davon zu essen oder die Armen zu speisen ist nicht erlaubt
  • Der Hinweis auf das Fleisch und Blut ist sehr wichtig: es zeigt uns, dass der Opferbrauch, um etwas Bestimmtes zu erreichen (Sündenverzeihen, Blutopfer, Opfer um Wahrzusagen, Mosaisches Opfer , Töten ohne Grund) abgeschafft ist!

Der Opferbegriff im Koran

3.183 Brandopfer abgeschafft

Was jene angeht, die behaupten: siehe, Gott hat uns geboten, nicht an irgendeinen Gesandten zu glauben, ausser er kommt zu uns mit Brandopfern, sag: Schon vor mir sind zu euch Gesandte mit allem Beweis der Wahrheit gekommen und mit dem , wovon ihr sprecht, warum denn habt ihr sie getötet ,wenn was ihr sagt, wahr ist?

  • Die Juden kannten das Sühneopfer das Brandopfer und das Opfergesetz, welches in Sura al Baqara erwähnt worden ist. Sie wollten sich nicht von ihren alten Gesetzen trennen und akzeptierten keinen Propheten, der ihnen Erleichterung versprach


4.66 Selbsaufopferung ist verlangt/Menschenopfer nur als Selbsaufopferung

Doch wenn wir für sie verordnen würden: Gebt euer Leben hin, oder verlasst eure Heimstätten, würden nur sehr wenige von ihnen es tun - obwohl, wenn sie täten, was zu tun sie ermahnt worden sind, es fürwahr zu ihrem eigenen Wohl sein würde und geeignet, sie sehr zu stärken.

  • Hier wird hingewiesen auf ein Menschenopfer: die Selbsaufopferung für Gott und das Emigrieren (Hidschra)
  • dies ist die erlaubte Form von „Menschenopfer“


5.27 Opfer von Abel und Kain

Und übermittle ihnen die Wahheit darlegend, die Geschichte von den zwei Söhnen Adams, wie jeder ein Opfer (Arabisch: kurbanan) darbrachte, und es wurde von einem von ihnen angenommen, während es von dem anderen nicht angenommen wurde. Und Kain sagte: Ich werde dich sicherlich töten: Aber erwiderte: siehe, Gott nimmt nur von jenen an, die sich seiner bewusst sind.

  • Es wird eigentlich nie eine Tötung erwähnt, es ist nur von kurbanan die Rede, was vieles sein kann, nach der Bibel handelte es sich um ein Getreideopfer.
  • Nach der Wurzel kann es auch einfach als eine fromme Tat, eine Heiligung, etwas gewesen sein, welches beide Brüder für Gott gemacht haben. Was auch immer es war, es wurde nur von einem der zwei angenommen.


Schlussfolgerungen zu th-b-h- (thahaba, opfern) und Thakaytum (schlachten)

Der Prozess von Z-B-H (opfern) bezeichnet ein Opferritus, wie er in vorislamischer Zeit üblich war.
Der Prozess , der mit Z-B-H- beschrieben wird, hat immer mit einem „Wollen“ zu tun; ese wird geopfert, um entweder den Göttern oder Gott wohlgefällig zu sein, oder etwas zu erlangen (Regen, Reiche Ernte, Vergebung, Erleuchtung, Wahrheitsfindung)
Z-b-h hat einen negativen Aspekt: -es bedeutet auch sinnloses Töten (das Opfer wird nicht gegessen, vielfach verbrannt oder nur das Blut getrunken oder den Göttern dargelegt, d.h. Es verfault...
- es bedeutet auch massakrieren abschlachten, Blutbad anrichten.

Der Ausdruck 'Thakaytum' bekommt dagegen die Bedeutung des Tötens wie es recht ist:. Der Aspekt der Nahrungsaufnahme steht im Vordergrund.
Der Koran verbindet die beiden Ausdrücke in dieser Weise, dass das rituelle Opfer (Dh-h-b) dem Thakaytum angeglichen wird. Die negativen Aspekte (wie oben erwähnt) werden eliminiert, so dass heute ein Opfer (DH-h-b) gleichzusetzen ist mit (thakaytum).
So waren die zwei Begriffe ursprünglich keine Synonyme, der islamische Deen jedoch stellt sie auf die selbe Stufe, indem er jedes sinnlose Tieropfer ablehnt.

Zurück zum Schlachten. Ein wichtiger Punkt, den ich oben schon erwähnt habe:


    3. Erwähne Gottes Namen, bevor du ein Tier tötest
22.36
Und was das Opfern des Viehs angeht (Arabisch: Bud'na), wir haben es für euch als eines der von Gott errichteten Symbole verordnet, in dem Gutes für euch ist. Darum lobpreist den Namen Gottes über ihnen, wenn sie aufgereiht sind, und nachdem sie leblos zu Boden gefallen sind, ess von ihrem Fleisch und speist den Armen, der sich mit seinem Los bescheidet, wie auch den, der zu betteln gezwungen ist. Es ist zu diesem Zweck, dass wir sie euch euren Bedürfnissen dienstbar gemacht haben, auf dass ihr Grund haben möchtet, dankbar zu sein.

  • Bemerkung: Das Arabische Wort Budna, Ba-DAl-Nun, ist nicht nur eine Umschreibung von Kamelen, sondern beinhaltet verschiedene Arten von Opfertieren.
  • Es gibt Leute, die argumentieren, diese Vorschrift (den Namen Gottes über dem Tier zu sprechen) sei nur beschränkt auf den Ritus bei der Pilgerfahrt. Der nächste Vers jedoch spricht von demselben Vorgang, jedoch nicht im Zusammenhang mit einem Ritual:
005.004
Sie werden dich fragen, was ihnen erlaubt ist. Sag: erlaubt sind euch alle guten Dinge des Lebens. Und was jene Jagtiere angeht, die ihr abrichtet, indem ihr sie etwas von dem Wissen lehrt, das Gott euch gelehrt hat, esst von dem, was sie für euch fangen, aber sprecht Gottes Namen darüber und bleibt euch Gottes bewusst. Wahrlich Gott ist schnell im Abrechnen.“

  • abgerichtete Tiere werden zur Jagd eingesetzt und dieser Vers bezieht sich nicht auf die Pilgerfahrt oder das rituelle Schlachten (weil dort ist ja jagen verboten)
  • Dieser Vers macht klar, dass das Wichtigste ist, den Namen Gottes über einem Tier zu sprechen. Was heisst das: Gott verbietet das sinnlose Ermorden, das unbewusste Töten. Es darf nur geopfert oder getötet werden mit vollem Bewusstsein und mit einem Grund: nämlich der Nahrungsaufnahme
  • hier haben wir die Gleichsetzung des Opferrituals auf der Pilgerfahrt mit dem Schlachten oder Jagen
  • es kann argumentiert werden, dass dieser Vers einfach bedeutet, den Namen Gottes beim Essen zu erwähnen- das würde jedoch dem Verbot des getöteten widersprechen. Das Jagdwild muss lebend zu uns gebracht werden


  1. Das Töten von Tieren durch Erschlagen, Stossen, Betäuben ist verboten
005:003
"Verboten ist euch Aas (Arabisch: maytatu) und Blut (Arabisch: damu) und das Fleisch vom Schwein(Arabisch: walahmu-lkhanziri) und das, worüber irgendein anderer Name als der Gottes angerufen worden ist, und das Tier, das erstickt worden ist oder zu Tode geschlagen (Arabic: mawqudhatu) oder getötet durch einen Sturz oder durch Hörnerstoss oder von einem Raubtier gerissen, ausser dem, was ihr selbst geschlachtet habt (Arabisch: Thakaytum), während es noch lebte, und verboten ist euch alles, was auf Altären des Götzendienstes geschlachtet worden ist (Arabic: Thubiha). Und euch ist verboten durch Wahrsagerei zu erkunden zu suchen, was die Zukunft für euch bereithalten mag. Dies ist sündhaftes Verhalten. Heute haben jene, die darauf aus sind, die Wahrheit zu leugnen, alle Hoffnung verloren hinsichtlich eurer Religion: Erweist denn nicht ihnen Ehrfurcht, sondern habt Ehrfurcht vor mir. Heute habe ich euer religiöses Gesetz für euch vervollkommet und euch das volle Mass meiner Segnungen erteilt und gewollt, dass Selbstergebung in Mich eure Religion sein soll. Was jedoch den angeht, der durch äusserste Not getrieben wird und nicht durch eine Neigung zum Sündigen, siehe, Gott ist vielvergebend, ein Gnadenspender.


  • Das arabische Wort 'mawqudhatu' ist die Verbform von 'Waqadha'. Die Wurzel des Wortes ist: Waw-Qaf-Dhal/Thal: zu Tode schlagen, zu Tode stossen, oder getötet werden durch einen Sturz
  • Das Betäuben macht ein Tier temporär unbeweglich, das Schmerzempfinden ist ausgeschaltet. Nur, wenn die Betäubung zum Tod führt, ist das Tier nicht mehr erlaubt
  • Das heisst, wenn das Tier von einem anderen (Tier) zu Tode geschlagen, oder gestossen wurde ist es für uns nicht erlaubt, wenn wir es jedoch mit einem Speer treffen oder erschiessen -im Namen Gottes – dann ist es für uns essbar.
  1. Schlachtmethoden in der Industrie:
In der Industriellen Fleischverarbeitung, das heisst in den normalen Schlachthöfen wird ganz klar gegen Gottes Gebot, das Leben zu achten und es nicht unnütz zu beenden verstossen. Nicht nur die Massentransporte zum Schlachthof, sondern auch das Vorbereiten auf die Schlachtung sind verabscheuungswert. Ob dies nun christliche, jüdische oder muslimishe Schlachthöfe sind: überall wird der Kreatur Tier offenkundiges Leid angetan, es wird abgemetzelt, massakriert, ganz in Form des Wortes „dhahaba“ , welches im Koran benutzt wird, um die vorislamischen Praktiken zu zeigen.
Das Schlachten soll nur Notwendigkeit geschehen, von jeglicher Quälerei ist strengstens abzusehen.


  1. Ist Schächten die von Gott gewollte Methode ein Tier zu töten?
Hier gehen die Meinungen sehr auseinander. Vor allem, weil viele Gelehrte es als nicht erlaubt ansehen, das Tier vor dem Schächten zu betäuben. Muslimische Gelehrte sind hier weniger streng, aber jüdische Gelehrte lehnen es vollständig ab, das Schächten mit einer Betäubung durchzuführen. Im Lichte des Korans jedoch scheint es, dass das traditionelle Schächten (ohne Betäubung), wie es heute praktiziert wird, nicht als gottgefällige Tötung anzusehen ist.

  • Die Frage ist, ob eine Tötung beispielsweise mit einem Gewehr oder einem Spiess als Zu tode Schlagen, stossen interpretiert werden kann?
    Wenn ja, bleibt fast nur das Schächten als Alternative, falls nein, käme auch ein Schuss oder ein Speer als Todesursache in Frage.(wie ich oben erwähnt habe, interpretiere ich den Koran so, dass es erlaubt ist, wenn
    wir es bewusst im Namen Gottes „erlegen“- wir sind die Ausführenden, nicht ein Tier. Es geht ja auch darum, dass ein Tier, wenn es von anderen zu Tode gestossen wurde , schon tot ist, da wissen wir nie, wie lange es schon tot ist, es dann zu konsumieren kann lebensgefährlich sein...)
  • Das Gebot, kein Blut zu konsumieren kann als Argument für das Schächten eingesetzt werden, muss aber nicht, weil:
    1. das Verbot nur für fliessendes Blut gilt
    2. beim „normalen“ Schlachten ungefähr gleichviel Blut im Körper des Tieres verbleibt wie beim Schächten
  • gegen das Schächten spricht, dass das Tier auf den Boden gelegt werden muss und so sicherlich in Panik gerät, was dem Gebot des Nichtquälens und Stressfreien Tötens widersprichtSchafe sind „Dulder“, d.h. Bei einer guten Haltung und Vertrauen zu ihrem „Schlächter“ und guter Behandlung wird sich ein Schaf nicht wehren und kann so human nach Gottes Anordnung getötet werdenRinder , Kühe, Kamele jedoch sind keine Dulder und werden sich immer panisch wehren: sie auf den Boden zu legen wird nie stressfrei möglich sein. Dazu kommt, dass in jüdischen Schlachthöfen eine spezielle Maschine benutzt wird, die das Tier maschinell fixiert und auf den Boden zwingt und der Hals wird auch fixiert- das Tier ist ganz sicher nicht nach den Geboten Gottes geschlachtet
  • Über die Dauer der Schmerzen sind sich die Leute auch nicht einig: wo es (ältere) Gutachten gibt, die betonen, dass der Schächtschnitt das Tier sofort bewusstlos mache und es so nichts mehr spüre, sind neuere Forschungsergebnisse zu dem Schluss gekommen, dass ein Schaf oder eine Ziege ca. 15 Sekunden grausamste Schmerzen habe, bis es nämlich ersticke das Rind und die Kuh (alle grösseren Tiere) jedoch bis zu 10-15 Minuten Schmerzen empfänden. Dies wird durch Beobachtungen verschiedenster geschächteten Tiere gestützt. Es wird erklärt, dass bei einem Schnitt durch die Kehle der Nervenstrang, der ins Gehirn führt, und der genau hinter der Wirbelsäule angesiedelt ist, nicht durchtrennt wird,und so dass Tier grausamste Schmerzen zu erleiden habe.
  • Falls der Kopf mit einem kurzen Schnitt komplett entfernt werden kann, scheint das Tier am wenigsten zu leiden.
  • Den Juden ist das Schächten mit dem speziellen Schnitt vorgeschrieben- dieses Gesetz wird im Koran nicht speziell erwähnt. Jedoch kann das Verbot von zu Tode gestossen oder geschlagen als Hinweis darauf verstanden werden, dem Tier die Kehle durchzuschneiden
  • Der Koran verbietet die Betäubung nicht
  1. Schlussfolgerungen zum Schlachten:
  • Das Töten eines Lebewesens aus einem anderen Grund als Nahrung ist vom Koran als „frevelhaft“ eingestuft
  • Das Tier muss im Namen Gottes geschlachtet werden, mit dem Respekt vor der Kreation und der Kreatur und dem Leben
  • Das Schächten (Durchtrennung der Kehle) ist eine mögliche Schlachtungsart. Es sollten jedoch vor allem grössere Tiere, wenn nicht alle, vor der Schlachtung betäubt werden.
  • Der Blutgehalt im Körper eines geschächteten Tieres im Vergleich zum alternativ geschlachteten Tieres ist in etwa gleichgross.
  • Das Tier ist allein, schnell und so schmerzfrei wie möglich zu töten.
  • Ein grösseres Tier soll betäubt werden bevor es getötet wird, damit es nicht in Panische Angst verfällt.
  • Fleischkonsum – im Mass (Verschwendet nicht) - ist nur erlaubt, wenn das Tier
    1. gottgefällig gehalten wurde
    2. nicht gequält wurde
    3. so schnell wie möglich und auf die schmerzfreiste Art geschlachtet wurde
    4. im Namen Gottes: mit dem vollen Bewusstsein und in Hochschätzung des Lebens geschlachtet wurde - kein sinnloses Massaker


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